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Widerſtandsmeſſungen. Beſtimmung der Conſtanten der Electromotoren. 289
d. h. man erhält gleichzeitig die electromotoriſche Kraft ausgedrü>t durch
die vom Galvanometer angezeigte Stromſtärke und durch die bekannten
Widerſtände a, b, c und r.
Die Genauigkeit der Methode wird erhöht, wenn man die Wider-
jtände a, b und ec, welche gegenüber x und r klein ſind, ſo wählt, daß
die Stromſtärke 1 den Werth erhält, bei welchem die Empfindlichkeit
des Galvanometers ein Marimum und der Einfluß der Ablefungsfehler
ein Minimum tft; bei einer Tangentenbuffole 3. B. wäre dieß diejenige
Stromſtärke, welche eine Ablenkung von 45° hervorbringen würde. Un-
beſhadet der Erfüllung dieſer Bedingung kann man außerdem ftets
b=a, c=2a maten und hat dann:
E = 2 (a + 21) i.
118. Einheiten der electromotorifchen Kraft. Nah dem Ohm’-
ihen Gejeß Tieße fich die electromotorische Kraft eines Electromotors
leicht berechnen, wenn jein innerer Widerſtand, ſowie die Stromſtärke
und der Widerſtand im übrigen Theil des Stromkreiſes befannt ſind.
Man zieht jedoch die directe Beſtimmung „derſelben vor, wozu man fich
z. B. der eben beſchriebenen Mance? ſchen Methode bedienen kann ;
das gewöhnlichſte Verfahren beſteht darin, daß man die geſuchte electro-
motorische Kraft mit der bekannten eines andern Electromotors ver-
gleicht. Als Einheit kann man dabei die electromotoriſche Kraft eines
Thermoelementes annehmen, deſſen Löthitellen 3. B. auf 0% und 100°
erhalten werden; mit Hilfe der Tabellen im $ 51 und der Formel (4),
$ 52 läßt fich lettere leiht berehnen, hat aber den Nachtheil, daß fie
meist im Bergleich zu der zu meſſenden electromotoriſhen Kraft ſehr
flein iſt. Jn der Praxis wählt man daher meiſtens als Einheit die
electromotoriſche Kraft eines Daniell? ſchen Elementes, welche den
Vortheil der Conſtanz für fich hat und außerdem nur jehr wenig von
der abſoluten Einheit dev British Association (1 Bolt) ver-
ſchieden iſt.
Strenggenommen erfüllt allerdings keine von dieſen Einheiten
die weſentlichſten Bedingungen einer ſolhen — Conſtanz und Ver-
gleichbarfeit.
Latimer Clark hat neuerdings folgende Einheit der electro:
motoriſchen Kraft vorgeſchlagen: man löst Zinkvitriol in ſiedendem,
deſtillirtem Waſſer bis zur Sättigung auf, läßt die Löſung ſih abkühlen
und. gießt, nachdem man ſie filtrirt hat, ſo lange Quedfilberfulfat zu,
bis fich ein di>er Brei bildet, den man zur Vertreibung der Luft ſieden
läßt. Dann gießt man denſelben in ein Glasgefäß, auf deffen Boden
Ferrini, Technologie der Electricität und des Magnetismus, 19
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