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Widerſtandsmeſſungen. Beſtimmung der Conſtanten der Electromotoren. 311
199. Electromaguetiſhe Meſſung der Capacität eines Conden-
ſators. Ju der Praxis findet man häufig Condenjatoren in Verwendung,
welche bei kleinem Volumen außerordentlih große Belegungsflächen be-
ſigen. Dieſelben beſtehen gewöhnlich aus abwechſelnd übereinander ge-
ſchichteten Stanuiol- und Papier- oder Glimmerblättern ; alle ungeraden
Stanniolblätter ſtehen längs eines Randes in metalliſcher Verbindung,
ebenſo die geraden längs des gegenüber liegenden Randes und das ganze
Paquet befindet fih in einer etwas größeren Holzkiſte, die Ichließlich
mit Paraffin ausgegofjen wird *). Aus der Kiſte treten Electroden zu
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* Sprague beſchreibt auf ©. 53 ſeiner Electricity die Herſtellung eines
ſolchen Condenſators in folgender Weiſe.
Man bildet aus Stanniolblättern von der gewählten Größe zwei Bücher,
indem man ſie mit einer der langen Seiten an einen Metallftreifen von geeigneter
Breite löthet, der jo lang tft wie die Stanniolblätter; das eine Buch, welches Die
innere Belegung bildet, erhält ein Blatt mehr als das andere.
Pan legt dann auf einen Tiſch ein Brett aus gut getro>netem Holz, welches
auf allen Seiten um etwa 5 em größer iſt als die Stannivlblätter; neben das
Brett legt man die beiden Bücher und zwar fo, dal die metalliſchen Rücken der=
ſelben an zwei gegenüberliegenden Seiten des Brettes anliegen. Auf letzteres
fommen nun ein Paar ebenſo lange, aber um 25 mm jchmälere Papierblätter ;
daun wendet man das erſte Blatt des Buches, das die äußeren Belegungen bilden
ſoll, um, ſo daß es auf das Papier zu liegen kommt, deckt wieder zwei Papier
blätter von gleicher Größe wie die erſteren, darüber, welche alfo auf drei Seiten
um 25 mm vorſtehen, öffnet dann das zweite Buch und legt das erſte Blatt des
ſelben auf die Papicrblätter. Darauf kommen wieder zwei Papierblätter, dann
eine Seite des erſten Buches u. j. w. u. f. f. Schließlich erſcheinen die beiden
Bücher ini der Weiſe in einander geſte>t, daß jedes Blatt des zweiten zwiſchen
zwei aufeinander folgenden des erſten eingeſchaltet iſ und zwiſchen je zwei auf
einander folgenden Stanniolblättern zwei Papierblätter liegen.
Auf das lette Stanniolblatt kommen no< einmal zwei Papierblätter und
dariiber endlich ein Brett von gleicher Größe wie das untere, mit welchem es
durch Schrauben verbunden wird.
Die Stanniolblätter müſſen vorher einzeln mit einem warmen Tuch ſorg
fältig abgetrocknet werden; das Papier ſoll fein und nicht zu glatt ſein; - bei Be
feuhtung mit einer neutralen Löſung von Lackmus darf es feine ſaure Reaction
zeigen, Auch das Papier wird vollkommen abgetro>net und in cin Paraffinbad
getaucht, welches auf einer über dem Schmelzpunct liegenden Temperatur er
halten wird.
Es iſt gut, auch die beiden Holztafeln mit Baraffin zu tränken; das über-
ihüffige Paraffin läßt fih dann durch Anziehen der Schrauben auspreſſen. An
die beiden metalliſchen Rücken der Bücher iſt je ein Draht gelöthet, welche zu zwei
Klemmen auf der unteren Holztafel führen; es iſt zwe>mäßig, den Condenſator
während ſeiner Herſtellung in einen Stromkreis einzuſchalten, der ein Galvano
meter enthält, um aus den Angaben des leßteren entnehmen zu können, ob zu
— TE