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Jnductionselectromotoren. Magnetelectr. u. dynamoelectr. Maſchinen. 321
Beſtimmt man nun mit Hilfe einer Tangentenbuſſole und eines
Electrodynamometers gleichzeitig @ und © für die beiden beim Oeffnen
und Schließen des primären Stromes in dem gleichen ſecundären Strom-
kreis inducirten Ströme, ſo zeigt es fi), daß @ bei beiden gleich, © aber
bei dem entgegengerichteten Schliefungsitrom einen größeren Werth befitt
als bei dem gleichgerichteten Deffnungsjtrom. Es iſ ſomit für beide
Ströme die Flähe ABOA dieſelbe, aber die Länge der Baſis A C
beim zweiten Strom kleiner; daraus folgt unmittelbar, daß die Con-
vexität der Curve fich in dieſem Fall fühlbarer macht, die Maximal-
ordinate BD alſo größer wird. Es iſt demnach die ſ<hließlih trans-
mittirte Electricitätsmenge beim Oeffnungs- und Schließungsſtrom gleich
Fig. ST;
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A 9 i O +
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groß, die Stromſtärke aber im erſten Fall größer als im zweiten. Die-
jenigen Wirkungen, welche einzig und allein von der Gejanmtheit der
transmittivten Electricitätsmenge abhängen, wie 3. B. die plößliche, jtoß-
artige Ablenkung der Magnetnadel und die electrolytiſ<he Wirkung, erhält
man alſo dur<h beide Arten von Jnductionsſtrömen in gleicher Stärke ;
wo hingegen das Maximum der erzielten Stromſtärke in Betracht
fommt, wie bei der Magnetiſirung eines Stahlſtabes, da ſind die gleich-
gerichteten Oeffnungsſtröme vorzuziehen. Allgemein kann man jagen,
daß in all den Fällen, wo der Stromkreis einen großen Widerſtand
enthält, wie z. B. eine Luftſchicht bei der Funkenerzeugung oder einen
Theil des menſchlichen Körpers bei phyſiologiſchen Anwendungen, die
verlangte Wirkung nur erzielt werden kaun, wenn man wenigſtens für
einen Moment eine electromotoriſche Kraft, d. h. eine Stromſtärke erhält,
welche dem zu überwindenden Widerſtand entſpricht. Solche Wirkungen
laſſen fich alfo entweder nur mit De eff\nungsſtrömen oder wenigſtens mit
ſolchen beſſer als mit Schlicßungsſtrömen erzielen. Der Unterſchied
zwiſchen beiden Arten von inducirten Strömen tritt um jo deutlicher
Ferrini, Technologie ner Electricität und des Magnetismus 91