Full text: Technologie der Electricität und des Magnetismus

14 Erſtes Capitel. 
ſtoßungsfräfte zuſammenfallen müßten, wurden von Faraday „Kraft- 
ceurven", von Maxwell dagegen "paſſender „Suductiong- ten 
eurpen" genannt Wenn man auf einen Magnet ein Blatt Karten- Art 
papier oder eine Glasplatte legt und Eiſenfeile darauf ſtreut, ſo ordnen mac 
ſich die Eifentheilchen zu zufammenhängenden Fäden, welche eben jene dah 
Curven repräſentiren ; die Erſcheinung zeigt fich auch fehon, wenn man Feld 
die Eiſenfeile direct auf den Magnet ſtreut. Bei electriſirten Körpern gejet 
lafjen fich dieſe Curven beobachten, wenn man nur, bevor man den Bert 
Leiter durch Berührung oder Junfluenz electriſirt, ein leichtes Pulver in Mag 
dünner Schicht darauf ſtreut, z. B. Lycopodium, Kork, Schwefel, Harz, ſofor 
auh Waſſerblei oder metalliſche Feilſpähne. Jm Moment der Electri- gleid 
ſirung bilden ſi<h in dem Pulver Verdichtungen, welche nichts anderes tiſche 
ſind als Bündel von ſolchen Fnductionscurven; ſie treten ſehr deutlich 
hervor, wenn man ſie ſtark beleuchtet und gegen einen dunkeln Hinter- Pun 
grund betrachtet. Dieſelben Curven erhält man auch, wenn man das tiſch 
Pulver durch ein Haarſieb in gleichfürmiger Vertheilung zwiſchen zwei Mac 
Leitern hindurchfallen läßt, welche ſtark inducirend auf einander auf 
wirken *). gegel 
St die magnetische oder electriſhe Reſultante in allen Puncten dem 
eines Feldes nah Größe und Richtung conſtant, ſo nennt man daſſelbe Dent 
homogen; die Jnductionslinien find dann parallele Gerade. Ein des 
Beiſpiel hiefür bietet das magnetiſche Feld der Erde, welches für ge- (21) 
wöhnlich in einem gegebenen Augenbli> innerhalb der Grenzen eines 
Laboratoriums ein homogenes iſt. [ri 
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6. Das Potential, Ju einem irgendwie beſtimmten magnetiſchen Se 
oder electriichen Feld fei ein PBunct gegeben, der mit der Einheit Magne- in 
tismus reſp. Electricität begabt iſt. Wenn derſelbe vollkommen frei ift, = 
jo führt ihn die Reſultirende der Kräfte, welchen er continuirlich unter: (22) 
worfen iſt, längs einer Jnductionscurve weiter ($ 5) und verrichtet dabei 
mit dem Puncte eine gewiſſe Arbeit ; umgekehrt kann in andern Fällen vent 
die Geſammtheit jener Kräfte als Widerſtand gegen eine äußere Kraſt pone 
auftreten, welche dem Punct eine gewiſſe Bewegung zu ertheilen ſucht Com 
und die zur Ueberwindung des Widerſtandes nötige Arbeit zu verrichten tung 
hat. Nur wenn die einzelnen Elemente der Bahn des Punctes die i 
Kraftcurven jeweilen normal ſchneiden, iſ die Arbeit zur Ortsver- und 
änderung des Punctes glei<h Null — wenigſtens von Seite der in dem (23) 
Feld auſtretenden electriſchen oder magnetiſchen Kräfte. 
tenti 
*) GS, Riccò, Assi della regia Academia dei Lincei tom. III, 3. Serie. 1876. 
I 9 
 
	        
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