Neunles Capilel.
Minenzündung. Electriſhe Beleuchtung.
168. Methoden der electrifchen Minenzündung. Das - Abfeuern
einer oder die gleichzeitige Zündung mehrerer Minen hat nicht nur vom
militärischen Standpunet aus, ſondern auh für den Bergmann und is
genieux Jutereſſe; ſei es daß die Schäße eines Bergwerkes zu heben
oder dem Verkehr neue Bahnen zu eröffnen ſind, bei der Zerſtörung
von Ruinen , beim Bau von Häfen hat man beinahe fortwährend mit
Sprengungen zu thun. Jedermann weiß, wie ſehr die Sicherheit der
Arbeiter von der rechtzeitigen Zündung einer Mine abhängt, wie wichtig
in ſehr vielen Fällen das genau gleichzeitige Abfeuern mehrerer Minen
iſt und wie wenig Sicherheit nah jeder Richtung hin die bisherigen
pyrotechniſchen Hilfsmittel , Pulverſäden , Stopinen, Zündwürſte 2c. ge-
währen. Die Anwendung des electriſchen Stromes dagegen läßt alle
dieſe Schwierigkeiten mit Leichtigkeit überwinden. Man hat zwei Me-
thoden der electriſhen Zündung: die eine beſteht darin, einen dünnen,
mit Exploſivſtoffen umgebenen Draht ſo weit zu erhißen, daß deren
Entzündung eintritt, während man bei der zweiten Methode einen Funken
dur die exploſive Maſſe hindurhſchlagen läßt. Jun beiden Fällen
bringt man im Minenofen, d. h. in dem mit Pulver gefüllten
Gefäß, welches explodiren foll, eine in geeigneter Weiſe befeſtigte Zünd -
patrone an, in welche in dem zur Zündung beſtimmten Moment
ein Strom geleitet wird. Fſ der Minenofen nicht mit Pulver, ſondern
mit Pyroxyl oder Dynamit geladen, ſo muß außer der Patrone auch
noch ein Zündſatz in die exploſive Maſſe eingeführt werden ; dazu dient
eine mit 5—6 dgr Knallque>ſilber gefüllte Metallhülſe, welche kurz vor
der Zündung eingelegt wird; die Patrone entzündet den Zündſaß und
leßterer den Dynamit. Die Patronen der erſteren Art erfordern einen
{>