Full text: Technologie der Electricität und des Magnetismus

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Minenzündung. Electriſche Beleuchtung. 397 
eine abſolute Unbeweglichkeit der Drähte. Die Erfahrung *) hat ge- 
zeigt, daß der günſtigſte Abſtand der Drähte ungefähr 6,5 mm beträgt 
und um ebenſoviel ſollen die blosgelegten, vollkommen blanken Enden 
derſelben aus der Cementmaſſe herausragen. Als Glühobject verwendet 
man Stahldraht, häufiger jedo<h Platindraht, welcher ſich niht ſo leicht 
verändert; in lezterem Fall beträgt die Dicke nur /,; mm **). Bei den 
Patronen, wie ſie das franzöſiſhe Geniecorps anfertigt, iſ der Platin- 
draht nicht gejpannt, ſondern bildet eine Spirale mit 6 Windungen ; 
zwiſchen je zwei Windungen iſ Y/, mm Zwiſchenraum und um dieſelben 
gegen eimander zu ifoliven, iſ der Draht mit einem Collodiumhäutchen 
überzogen. Nah Champion, Pellet und Greuter iſ dieſe 
Spirale einem geſpannten Draht von derſelben Dicke und 8 mm Länge 
äquivalent. Als vorzügliches Material für Glühdrähte hat man Argentan 
vorgeſchlagen; Fohnſon und Matthey fanden jedoch, daß die 
Matthießen" ſche Silber-Platin- Legirung, wie ſie zur Conſtruction 
der Widerjtandseinheiten verwendet wird, noch vorzuziehen ift ($ 96). 
Abel empfiehlt als fehr geeignet eine Legirung von Platin mit 33,4 9, 
Jridium oder eine Legirung aus 40 Thln. Palladium auf 60 Thle. 
Silber. Beſſer iſ es, einen geraden Draht zu verwenden, deſſen Länge 
ſich genauer feſtſtellen läßt, und zur Verbindung deſſelben mit den Enden 
der Kupferdrähte maht man entweder lettere rauh oder man wi>elt 
den Platindraht um den Kupferdraht herum, nachdem in leßteren zuvor 
eine ringsumgehende Rinne eingeſchnitten wurde ; die ganze Verbindungs- 
ſtelle wird dann von außen mit Loth umhüllt. An Stelle des Schieß- 
pulvers verwendet man als exploſive Maſſe auh das Pyroxyl oder die 
Schießbaumwolle, welche ſi< ſchon bei viel niedrigerer Temperatur ent- 
zündet und eine beſſere Berührung ermöglicht, indem man den Draht 
direct mit der Baumwolle umwi>elt ; auch ſind keine ſo ſtarken Ströme 
notwendig. Dünne Drähte zerreißen jedoch leiht bei dieſem Verfahren, 
weßhalb Abel vorſchlug, den Raum um den Glühdraht herum mit 
ſein pulveriſirter Schießbaumwolle vollſtändig auszufüllen, was man 
durch leichtes Schütteln ohne Schaden für den Draht erzielen kann. 
Das Pulver wird bereitet, indem man comprimirte Schießbaum- 
wolle zerreibt, durch Moufjeline ſiebt und endlih vermittelſt einer Feder 
oder eines Pinſels mit Schießpulver oder einem andern feinen, explo- 
direnden Pulver mengt. Sowol während und nach der Anfertigung, 
als auch im Moment des Einlegens muß die Patrone geprüft werden. 
*) &. Telegraphie Joumal, 1874, ©. 312. 
**) 5, Annales de Chimie et de Physique, Mai 1875. 
  
  
  
 
	        
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