ei 2
u‘
Minenzündung. leetriihe Beleuchtung. 399
fommenden Explofioftoffen das Knallquedfilber das empfindlichite it und
daß man die Patronen am beiten dadurch vor zufälliger Exploſion beim
Transport und beim Einlegen ſichert, wenn man ſie in eine Hülſe aus
Guttapercha ſte>t, die durch einen Deckel aus demſelben Material ge-
ichlojjen wird.
Die heutzutage gebräuchlichen Patronen mit großem Widerſtand
beſtehen aus einem doppelt genommenen Kupferdraht, deſſen beide Schenkel
entweder zuſammengedreht ſind oder parallel neben einander laufen.
Man befeſtigt ſie wie bei den Patronen mit geringem Widerſtand auf
einem Holzſtü> oder umgießt ſie mit einem iſolirenden Cement. Jn der
Biegungsſtelle des Drahtes macht man mit einer feinen Säge einen
Schnitt von 0,1—0,2 mm Breite, um welchen herum eine fleine Kammer
gebildet wird, die man mit einem explodivenden Pulver von mäßigen
electriſhen Leitungsvermögen anfüllt. Die freien Enden des Drahtes
dienen natürlih zur Einſchaltung der Patronen in einen electriſchen
Stromkreis *).
Es gibt verſchiedene explodirende Maſſen, welche ſür dieſe Zünder
tauglich find; dieſelben müſſen außer mäßigem electriſhen Leitungsver-
mögen eine gewiſſe Tendenz zur Diſſociation beſißen. Häuſig ſucht man
dur Beimengung irgend cines indifferenten leitenden Pulvers — Kohle,
Waſſerblei — die Entzündlichkeit zu vermehren und die Exploſions-
gefahr beim Transport und bei der Behandlung zu verringern. Der
zu dieſen Patronen verwendete Draht darf niht zu dünn ſein, damit
zwiſchen den Flächen des oben erwähnten feinen Schnittes immer noh
eine gewiſſe Menge explodirender Maſſe haſten bleibt; man geht aber
doch gewöhnlich nicht über 0,9 mm Dicke hinaus. Nachdem der Ein-
Ichnitt gemacht ift, werden die Drähte vor dem Einfüllen des exploſiven
Gemenges mit Schmirgelpapier abgerieben ; dabei muß man die abgerie-
benen Partikel<hen ſammeln, damit ſie ſih niht mit dem Pulver ver-
mengen und am Ende ſtatt deſſelben den Einſchnitt ausfüllen. Das
Pulver muß die Kammer ganz dicht ausfüllen, damit es nicht durch die
Stöße und Erſchütterungen beim Transport der Patrone ſich loslöſen kann.
Um die Gleichzeitigkeit der Exploſionen zu ſichern, müſſen niht nur
alle Patronen dieſelbe Form und Empfindlichkeit , ſondern auch gleichen
Widerſtand beſißen und die Zündmaſſe muß bei allen gleichſtark com-
primirt ſein; ferner hat man dafür zu ſorgen, daß ſie in Folge einer
Erſchütterung nicht ſo leicht losgehen.
*) Eine intereſſante Abhandlung von Champion, Pellet und Greuter
über die Anfertigung der Patronen findet man in den Annales de Chimie et de
Physique, Mai 1875.