Full text: Technologie der Electricität und des Magnetismus

  
  
  
  
  
  
434 Zehntes Capitel. 
fett. Schwarzbrauner Thon und Porcellan ſind, gut gebrannt und gla- 
ſirt, die geeignetſten Materialien ; ein guter Firuiß macht ihre Oberfläche 
glatt und für Feuchtigkeit undurhdringlih. Das Regenwaſſer adhärirt 
in Tropfen daran, nicht in einer continuirlihen Schicht und auch der 
Staub bleibt nicht leiht hängen; überdieß erneuert fich die Luft im Jn- 
nern eines ſolchen Fſolators nur ſehr langſam, da die Temperatur- 
änderungen ſi<h daſelbſt nux wenig fühlbar machen; Ludewig fand 
bis zu 5%C. Temperaturdifferenz zwiſchen der Luft im Junern eines 
Porcellaniſolators und der Atmoſphäre. Dagegen haben ſie den Nach- 
theil, wegen ihrer Zerbrechlichkeit durch Stöße leicht zu Grunde zu gehen. 
Jſolatoren aus Holz ſind nur an wenigen Orten verſucht worden, 
ſcheinen aber die wenigſt geeigneten zu fein. 
Unter den vielen Formen , welche in Vorſchlag gekommen ſind, iſt 
die häufigſte die einer nah unten offenen Glo>e; bei den alten fran- 
zöſiſchen Fjolatoren, die auh in anderen Ländern adoptirt wurden, eut- 
hielt die Glocke einen eiſernen Haken, in welchen die Leitung eingehängt 
wurde, ſowie zwei ſeitliche Lappen, mittelſt welcher ſie 
an die hölzernen Stangen angeſchraubt wurde ; Hafen 
und Draht waren durh die Glo>e wie durch einen 
Regenſchirm auch beim ſtärkſten Regen geſhügt. Der 
Draht wurde nur loſe über den Haken gelegt und konnte 
jich frei darin bewegen; in Abſtänden von je ?%, km war 
er feſtgehalten und zwar vermittelſt ſog. Spannfköpfe, welche außer 
der Verbindung der einzelnen Drahtſtücke auch dazu dienten, dieſelben 
im Winter nachzulaſſen und im Sommer anzuſpannen. Man erzielte 
dadurch allerdings den Vortheil, die Spannung in jedem Drahtſtück für 
ſich gleichfürmig zu erhalten; allein durch die Bewegungen des Drahtes 
und durch die Windſtöße wurde der Draht in kurzer Zeit an den Haken 
durchgeſcheuert , leztere wurden loſe und die Glocken zerſprangen leicht. 
Man verließ daher dieſes Syſtem und befeſtigt heutzutage die Leitung 
vermittelſt geeigneter Bindevorrichtungen in einem Einſchnitt am Kopf 
des Fſolators, während leßterer von einem kleinen, eiſernen Arm ge- 
tragen wird, der ins Junere deſſelben reicht. 
Nimmt man an, daß der Fſolator mit einer continuirlichen leitenden 
Schicht überzogen ſei, welche eine Verbindung zwiſchen dem eiſernen 
Arm und der Leitung herſtellt, jo iſt offenbar der Widerſtand dieſer 
Schicht proportional ihrer Länge, alſo direct proportional der Höhe der 
Glocke und umgekehrt proportional ihrem Querſchnitt; dieſer hat die 
Geſtalt eines um den Fſolator herumgelegten Ringes, deſſen Breite 
gleih der Dicke der leitenden Schicht iſt. Lettere hängt nicht von unſerer 
Fig. 109. 
 
	        
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