Full text: Technologie der Electricität und des Magnetismus

Electriſche- Telegraphie. Die Leitung. 459 
Belegung des Condenfators ſtatt. Die beiden Galvanometer G und G‘ 
dienen dazu, durh Vergleichung ihrer Angaben die Continuität der 
Leitung zu conſtatiren; man beobachtet zu dieſem Zwe> alle Viertel- 
ſtunden die Nadeln beider Fnſtrumente, indem man den Strom ſowol 
nah der einen als na< der andern Richtung circuliren läßt. Alle 
5 Minuten wird die Fſolirung gemeſſen : man ſtellt 10 Secunden lang 
mit dem Schlüſſel T die Berührung bei b her, um die Nebenschliegung 
zur Ladung des Condenſators C zu bewirken; nah Verlauf dieſer Zeit 
drückt man den Schlüſſel auf d nieder, um den Condenſator zu ent- 
laden, und beobachtet die durch die Entladung erfolgte Ablenkung der 
Nadel von Ga". Die Reſultate aller dieſer Meſſungen , ſowie ſonſtige 
eventuelle Mittheilungen werden jeweilen an Bord telegraphirt und zwar 
benügt man biezu den continuirlich im Kabel cireulirenden Strom ſelbſt. 
Man ſchaltet nämlich einfach am einen oder andern Ende der Linie 
einen Condenfator ein, dejjen äußere Belegung geladen wird; die da- 
durch hervorgebrachte plögliche Aenderung in den Potentialen der ein- 
zelnen Puncte des Kabels wird durch einen Ausſchlag der Galvano- 
meternadel angezeigt, die einen Punct oder Strih im Morſe? ſchen 
Alphabet bezeichnet, je nachdem ſie im einen oder andern Sinn erfolgt. 
Wenn ich ein Fehler zeigt, jo wird das Kabel ſo lange wieder 
aufgewunden, bis die Fehlerſtelle an Bord kömmt; man ſchneidet dann 
das ſchadhaſte Stü> heraus und verbindet die Enden miteinander. Die 
Löthung dauert nach der folgenden, von Lair herrührenden Methode 
eine halbe Stunde: man ſte>t die zu verbindenden Kabelenden in zwei 
coniſhe Muffen (Fig. 127) aus Eiſen, windet die Armatur ein Stück 
weit auf und biegt die Drähte derſelben hakenförmig um, ſo daß die 
Fig. 127. 
  
Kabelenden niht mehr dur<h die Muffen zurü>gehen können. Nun legt 
man die Kupferſeele bloß, dreht die Enden derſelben zuſammen und 
verlöthet ſie, umhüllt dann die Löthſtelle mit abwechſelnden Lagen von 
Guttapercha und Chatterton' ſher Maſſe und verbindet endlich die 
beiden Muffen durch ein ſhmiedeiſernes, mit beiden verſchraubtes Rohr. 
Friſchen verbeſſerte dieſes Verfahren dadurch, daß er die Muffen 
mit einem Rand verſah, worin ſich ebenſoviele Einſchnitte befinden als 
Drähte oder Drahtligen in der Armatur vorhanden ſind. Lebtere werden 
 
	        
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