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Electriſche Telegraphie. Die Leitung. 475 
ficirten Methode auffinden: man verbindet die Kabelenden A und B 
mit der Spirale cïînes empfindlichen Galvanometers & und gleichzeitig 
noch durch einen homogenen Draht AMB, der über einem Maaßitab 
ausgeſpanut iſt. Auf dem Draht läuft ein Schlitten M, der denſelben 
mit dem einen Pol einer Batterie P verbindet, während der andere Pol 
derſelben zur Erde abgeleitet wird. X ſei die Fehlerſtelle, ſo iſt klar, 
daß AM, MB, AX, BX die Seiten des PViereds einer Wheat- 
ſtone’ ſchen Brücke bilden, deren eine Diagonale TX PM den Electro- 
motor, die andere AGB das Rheometer enthält. Man verſchiebt den 
Schlitten, bis die Nadel des letzteren auf Null zeigt und erhält dann: 
AM:MB=AX:XB 
oder 
AM:AMB=AX:AXB. 
Sit alſo 1 die Länge des Kabels, r der befannte Widerſtand AMB, 
fr der dem Stü>k AM entſprechende Bruchtheil deſſelben und x der 
Abſtand der Fehlerſtelle, ſo iſt 
X 
  
Fig. 130. 
ETES ISTE: 
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Y 
  
Hat man dagegen nur das eine Kabelende zur Verfügung, ſo kann 
man ſich der Methode von Kempe*) bedienen, welche ſih vor allen 
anderen durch ihre Einfachheit empfiehlt. Man mißt zunächſt den Wider- 
ſtand L vom Kabelende bis zur Fehlerftelfe, der fich aus dem effectiven 
Widerſtand des Kabelſtückes und dem Widerſtand y der Fehlerſtelle zu- 
jammenfeßt, jo daß alfo 
L RK + y. 
Daun leitet man raſch mittelſt eines geeigneten Schlüſſels T’ (Fig. 131) 
das Kabelende zur Erde ab, ſo daß das Kabel fi gleichzeitig auf beiden 
Seiten entlädt und notirt die durch die Entladung hervorgebrachte Ab- 
lenkung d des Galvanometers G. Zur Berechnung von x braucht man 
dann außer L und I noch die Angabe der Capacität c des Kabels auf 
  
*) ©. The telegraphie Jourmal 1876. 1. April, 15. Aug. und 1. Sept.