512 Eiftes Capitel.
de8 zeichengebenden Stromes ſein ſoll; man verwendet daher zu erſterem
eine Batterie von ähnlicher Zufammenfegung, bei der aber die Zahl der
Elemente nur ?/, von derjenigen der Hauptbatterie ift; ein polarifirtes,
automatiſches Relais beſorgt die Abſendung des Neutralifirungsiteomes
nah dem Hauptſtrom. Bei dem Abfürzungsfender (curb-key)
von Varley erſcheint dieſes Princip noh weiter ausgedehnt , indem
auf jedes gemachte Zeichen fünf Ströme hintereinander mit abwechſelnden
Zeichen in die Leitung geſendet werden, deren Dauer fich verhält wie
die Zahlen 100, 156, 80, 32,5 und 26. Die algebraiſche Addition der
dadurh hervorgebrahten Wellen ergibt am Ende der Leitung einen
Strom von gleicher Richtung mit dem erſten der fünf und von einer
Stärke, welche "oo von der im Beharrungszuftand ſtattfindenden beträgt.
Varley hat auh noh eine weitere, höchſt ſinnreiche Verbeſſerung
in der ſubmarinen Telegraphie eingeführt. Die beiden Kabelenden A
und B werden nicht direct mit der Batterie reſp. dem Empfangsapparat
verbunden , ſondern jedes mit der cinen Belegung eines Condenſators
Fig. 140.
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C und C‘ von großer Capacität *), wie er im $ 129 beſchrieben iſt.
Die zweite Belegung des einen Condenſators ſteht dur< den Taſter M
mit der Batterie P, die des andern dagegen mit dem Empfänger R
und daher bei T’ mit der Erde in permanenter Verbindung (Fig. 140).
Beim Niederdrücken des Taſters werden beide Condenſatoren gleichzeitig
geladen und entladen fich ebenfalls mit einander, wenn man nad dem
Loslaſſen des Taſters auch die von der Batterie geladene Belegung zur
Erde ableitet. Das Vorzeichen und die Stärke des Entladungsſtromes
hängt offenbar von dem Vorzeichen und der Stärfe des durch den
Zajter entjendeten Ladungsjtromes ab. Ein Vorzug dieſes Syſtems be-
ſteht darin, daß das Kabel nur dur<h die Modification der Ladungen
*) Bei den anglo-americaniſchen Linien beträgt die Belegungsfläche des Con-
denjator$ 40000 TI‘ oder circa 3700 qm.