Full text: Gründliche Darstellung des Electro-Magnetischen Telegraphen, nach dem System des Professor Morse

  
6 
Fällen das Metall eine leitende Kraft dabei ausübt; beide 
geben leichte Funken und erzeugen, bei der Berührung mit or- 
ganiſchen Körpern, einen ſtarken Stoß, indem thieriſhe Körper 
ſehr empfindlih für die Einwirkung von ſolcher Kraft ſind. — 
Jn anderer Beziehung aber erſcheinen Galvanismus und Elec- 
trieität wieder fehr unterſchieden. — Ohne das galvaniſche 
Fluidum iſ es unmöglich, eine ſogenannte electro -magnetiſche 
Kraft zu produciren, indem die Maſchinen-Electricität viel zu 
hwach für ſolhe Zwecke iſt. -— Die erſtere iſ, ſozuſagen, 
ſolider, ſtetiger und mehr an ihren Leiter zu feſſeln, während 
die andere viel zu flüchtig iſ, und in die Luft verfliegt, bevor 
ſie noch die entgegengeſeßte Seite eines langen Leitungsdrahtes 
erreicht hat. Die erftere ift alfo ficher und beftändig in ihren 
Dienſtleiſtungen, während die lettere unſicher und launenhaft 
in ihren Kraftäußerungen erſcheint. Die erſtere verharrt ruhig 
in ihrem eigenen, fortlaufenden Leiter, während die andere in 
den erſten beſten nahen Metallkörper überſpringt, wenn ſie 
auch gleichwohl nicht damit in Berührung kommt. — Kurz, 
die einfache Electricität iſ niht im Stande, die Zwecke zu er- 
füllen, die der Telegraph verlangt, und da die Electricität, 
wenn auch nicht gerade weſentlih daſſelbe, doch auch Feine 
eigentlich feindliche Kraft des Galvanismus iſt, ſo hat man 
bemerkt, daß der Einfluß derſelben, in demſelben Moment wo 
der galvaniſche Leiter telegraphiſh beſchäftigt ift, auf dieſen 
losgelaſſen, durchaus keine Störung in der Arbeit bewirkt, und 
feine Gegenwart fann nur dadurh wahrgenommen werden, 
daß von Zeit zu Zeit ein heller Funken, mit einem, einen 
Peitſchenknall ähnlichen Geräuſch aus dem Leitungsdraht hervor- 
ſpringt. 
Die einfachſte Methode, das galvaniſche Fluidum zu ent- 
wieln, ift folgende: Ein gewöhnlicher Glashaven wird zu 
zwei Drittheilen mit verdünnter Salzſäure gefüllt ; hierauf nimmt 
man ein Stück reinen Zink, etwa fünf Zoll lang und einen Zoll 
breit, taucht daſſelbe an einem Ende in die Flüſſigkeit, und 
man wird ſchon ſofort eine, wenn auch nur hwache Thätigkeit 
während dieſer Berührung wahrnehmen. Nimmt man nun 
ein eben folches, wie der Zink, geſtaltetes Stück Kupfer und 
ai 
SL
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.