Full text: Die Gleichstrom-Dynamomaschine

Capitel I. 
Für die folgenden Betrachtungen denken wir uns einen Magneten 
nicht aus einem Bündel von Kraftlinien bestehend (Fig. 1), sondern 
wir ersetzen ihn durch von unendlich vielen Kreisströmen erfüllte 
Flächen. Diese Kreisströme (Fig. 2), welche den ganzen magneti- 
schen Körper erfüllen, bewegen sich in unendlich dünnen Spiralen 
parallel der Axe des Magneten mit einer gewissen Geschwindigkeit. 
Statt nun die charakteristischen Eigenschaften des Magneten 
durch Kraftlinien zu erklären, wollen wir dieselben auf diese Kreis- 
ströme und deren Geschwindigkeit zurückführen. 
Die Intensität des magnetischen Feldes bestimmen wir dem- 
gemäss durch die Geschwindigkeit der unendlich kleinen Kreisströme, 
  
  
  
  
Fig. 1. Fig. 2. 
welche den das magnetische Feld erzeugenden Magneten erfüllen und 
stellen folgenden Satz auf: 
Je grösser die Geschwindigkeit der einzelnen Kreis- 
ströme ist, desto grösser ist die Intensität des magne- 
tischen Feldes. 
Die Richtung, welche die Geschwindigkeit der Kreisströme hat, 
ergiebt sich ohne weiteres nach der Ampere’schen Theorie des 
Elektromagnetismus. Ampere ersetzt einen magnetischen Südpol 
durch einen elektrischen Strom, der in der Richtung der Zeiger- 
bewegung der Uhr verläuft, einen Nordpol durch einen in entgegen- 
gesetzter Richtung verlaufenden Strom. Mithin haben die für den 
Magnetismus eingesetzten unendlich kleinen Kreisströme dieselbe 
Richtung (siehe Fig. 3 und 4). 
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
   
    
   
   
   
   
     
	        
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