Oapitel 1.
elektromotorischen Kräfte erzielt wird, sondern es gelten hier gewisse
3eschränkungen.
Es hängt nämlich die Inductionswirkung der Kreisströme auf
bewegte Leiter davon ab, in welcher Richtung die Bewegung des
letzteren gegen die Richtung der Kreisströme erfolgt.
Wird ein Leiter parallel zur Kreisstromfläche bewegt, so ist die
Beeinflussung der Geschwindigkeiten am grössten, sie addirt bezw.
subtrahirt sich direct; ist dagegen die Bewegung des Leiters normal
zur Kreisstromfläche, so entsteht keine Beeinflussung der Geschwindig-
keiten. Bei dazwischen liegenden Bewegungsrichtungen (Fig. 10) kommt
für die resultirenden Geschwindigkeiten der Cosinus des Winkels,
welchen die Bewegungsrichtungen einschliessen, in Betracht.
Ein Grundgesetz, welches die besprochenen Erscheinungen prä-
eisirt, lautet in allgemeinster Fassung demgemäss wie folgt:
Bewegt sich ein Leiter in einem magnetischen Felde,
so entsteht in demselben eine elektromotorische Kraft,
sofern die Bewegungsrichtung desselben und die Richtung
der unendlich kleinen Kreisströme nicht normal zu
einander stehen.
Dieser Grundsatz findet eine Ergänzung durch ein Gesetz über
die Grösse der in einem magnetischen Felde inducirten elektro-
motorischen Kraft.
Für die Grösse einer indueirten elektromotorischen Kraft ist,
wie wir bereits gesehen haben, einmal die Geschwindigkeit der
Kreisströme r, ferner die Geschwindigkeit v, mit welcher der Leiter
bewegt wird, massgebend.
Beziehen wir nun unsere obigen Erwägungen auf einen körper-
lichen Leiter und auf ein magnetisches Feld endlicher Ausdehnung,
so können wir eine Formel, nach welcher sich die Grösse der Induc-
tionswirkung bestimmt, aufstellen.
Wie aus der Bewegungslehre bekannt, entspricht jeder Ge-
schwindigkeit ce eine gewisse Druckhöhe, es besteht die Gleichung:
ce=2gh, worin g die Beschleunigung der Schwere ist.
Um nun eine in dem bewegten Leiter erzeugte elektromotorische
Kraft auf ihre Ursache, die Geschwindigkeiten r und v, zurückzu-
führen und einen mathematischen Ausdruck für dieselben zu finden,
können wir nach Analogie der Mechanik dieselbe auffassen:
als das Product aus einer Druckhöhe h und 2mal Beschleuni-
: Abd
gung der Schwere: Bes