50 Capitel VI.
in gleichen Abständen parallel nebeneinander liegen, die Stäbe sind
ebenso wie in Fig. 67 numerirt.
Die über die Stirnflächen als Sehnen gezogenen Verbindungs-
drähte, welche gleichzeitig die Verbindung der einzelnen Schleifen
mit den Commutatorsegmenten herstellen, sind in Fig. 69 durch ge-
brochene Linien dargestellt. Von der Richtigkeit der Schaltung
können wir uns nach diesem Bilde jeden Augenblick überzeugen,
indem wir die schleifenden Contacte auf den Strichen, welche die
Commutatorsegmente bedeuten, verschieben.
Ein Vortheil dieser schematischen Darstellung, die einfache geome-
trische Figur, dürfte ohne weiteres einleuchten, besonders wichtig
ist jedoch der Vorzug, dass man die Lage der Pole (durch Schraffur
markirt) und mithin auch ihren Einfluss sehr übersichtlich veran-
schaulichen kann, somit auch ein einfaches Mittel zur Bestimmung
der wirksamen Ankerdrahtlänge hat.
Ergänzend mag hier erwähnt sein, dass uns die Fig. 69 nicht
lediglich eine neue in verschiedener Richtung vortheilhafte sche-
matische Darstellung der längst bekannten von Hefener-Alteneck’
schen Wicklung giebt, sondern sie weist auch auf die Ausführbarkeit
der ganzen Bewicklung lediglich auf den Mantel der Trommel hin.
Wir brauchen hierzu nur das Schema auf einen Cylinder auf-
zurollen, haben also nur nach Biegung des Drahtes oder Kröpfung
der Stäbe diesem Schema gemäss für eine geeignete Befestigung der
Drahtlagen zu sorgen').
Die nächste Aufgabe wäre nun die Besprechung der vielpoligen
Trommelankerwicklung, d. h. zunächst derjenigen für die sogenannten
vielpoligen Maschinen.
Zur Lösung dieser Aufgabe dient uns selbstverständlich die
Darstellung auf dem abgerollten Trommelmantel. Fig. 70 stellt
die Wicklung einer vierpoligen Maschine nach Mordey dar, wir
erkennen leicht, dass alle Schleifen so gelegt sind, dass sie durch
zwei benachbarte ungleichnamige Pole gehen, es ergeben sich also
zwei mal zwei durch 4 Bürsten parallel geschaltete Verzweigungen
des inneren Stromkreises, wir haben zwei parallel geschaltete
Maschinen.
!) Der Verfasser hat während seiner Thätigkeit bei der Allgemeinen
Elektrieitäts-Gesellschaft Ankerwicklungen auf diese Weise aus hoch-
kant gestellten Stäben ausführen lassen.