ET Strom
Theorie des Magnetismus. 13
Geschwindigkeit der magnetischen Kreisströme innerhalb des Eisen-
körpers, in Centimeter ausgedrückt, abhängig von dem Producte:
a
Einen mathematischen Ausdruck für das Abhängigkeitsgesetz
zwischen einer Geschwindigkeit R, welche dem Producte W.J 107"
gleich ist und der thatsächlichen Geschwindigkeit R, der magneti-
schen, für alle Aussenwirkungen massgebenden, Kreisströme finden
wir, wenn wir die letztere Geschwindigkeit als eine Umfangsge-
schwindigkeit entsprechend dem Radius des erzeugenden
Kreisstromes bestimmen.
Zu dieser Bestimmung führen folgende Erwägungen:
Die Geschwindigkeit R ist erfahrungsmässig geringer als die Ge-
schwindigkeit R, die Differenz entsteht in Folge der Trägheit der
Massen, welche einer verlustlosen Uebertragung der Molekularbewe-
gung hindernd im Wege steht.
Der Einfluss der trägen Massen wird bei allen Eisensorten ohne
Zweifel verschieden sein. Diese Verschiedenheiten sind je-
doch nur gering und dürfen uns nicht hindern, eine all-
gemeine Formel für die Abhängigkeit des Magnetismus
des Eisens von dem erzeugenden Strom aufzustellen.
Der Verfasser ist der Ansicht, dass diese Verschiedenheiten,
deren Vorhandensein er, ausdrücklich bemerkt, nicht leugnet, sich
unmöglich bei verschiedenem Eisen so sehr geltend machen, dass sie
nicht durch ein und dieselbe Formel berücksichtigt werden könnten.
Hätten wir es in der Praxis des Dynamomaschinenbaues mit noch
anderen Metallen zu thun als Eisen, also ganz anderen Atomen, an-
statt mit Eisenatomen, die nur im Gusseisen und Schmiedeeisen
verschiedene Molekularaggregate bilden, so wäre vielleicht in der all-
gemeinen Formel eine Berücksichtigung nöthig.
Zu einer allgemeinen Formel, deren an Beispielen erprobte
Richtigkeit die eben ausgesprochene Behauptung des Verfassers recht-
fertigt, gelangen wir wie folgt:
Betrachten wir einen Eisenstab vom Radius a Fig. 89, um den %
Windungen, worin die Stromstärke J herrscht, gelegt sind, so haben
wir am Umfang die Geschwindigkeit R entsprechend W J 10:
Nach unserer erweiterten Auffassung der Ampere’schen Theorie
würden, die Trägheit der Massen ausgeschlossen, alle Molekular-
kreisströme, welche die Fläche des Magneten erfüllen, die Geschwin-
digkeit R haben. Betrachten wir einzelne Molekularkreisströme von