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Variiert die Spannung zwischen Z, und Z, (bei Dynamowellen
ist Z, gleich der kombinierten Beanspruchung aus Torsions- und
Biegungsmoment und Z, gleich der Torsionsbeanspruchung), so findet
Autenheimer mit Berücksichtigung der Zeitdauer eines Spannungs-
wechsels für Wellen gleich bleibenden Durchmessers
2 ER Vi
100. AN, Be 2
A — Arbeitsvermögen pro %® in Kgm. —= 7,2 für schmied-
eiserne Wellen und 6,3 für Wellen aus Kruppstahl,
c — 0,00094 für Schmiedeisen,
— 0,00055 für Gussstahl,
N —= Anzahl totale Spannungswechsel, welche die Welle bis
zu ihrem Bruche aushalten kann, gleich doppelte Zahl
Touren,
E = 1800000 für Schmiedeisen,
— 2100000 für Stahl,
t — Zeit eines Spannungswechsels in Stunden ausgedrückt.
Für Wellen mit verschiedenem Durchmesser ist, je nachdem
sich die Abstufung mehr oder weniger stark vollzieht, die linke
Seite durch einen Koefficienten zu dividieren, der zwischen 40—10
variiert. Versuche, welche Wöhler vor einigen Jahrzehnten an Wellen
von scharfen Abstufungen ausführte, zeigten nämlich die eigen-
tümliche Erscheinung, dass die Lebensdauer derselben je nach Um-
ständen um das 10—40 fache geschwächt wurde, gegenüber solchen
mit gleichbleibendem Querschnitt. Wenn wir diesem Umstande
durch den Koefficienten 20 Rechnung tragen, so mag diese Zahl
allerdings etwas rund erscheinen, es ist jedoch zu bedenken, dass
der Wellendurchmesser nur mit der sechsten Wurzel desselben
zusammenhängt. Würden wir also den Koeffieienten zweimal zu
gross oder zu klein annehmen, so hätte dies einen Fehler von
10 %/o + oder — zur Folge.
Die Gleichung 102 zeigt, dass für die Berechnung der Be-
triebsdauer nicht die maxiale Spannung Z,, sondern die Differenz
Z2 — Z? von Bedeutung ist.
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