l-
n-
u a en
Ueber den Durchgang eines elektrischen Stromes durch eine
Ebene, insbesondere durch eine kreisförmige.!)
Leitet man einen constanten galvanischen Strom durch
eine Metallscheibe, so wird sich ‘die Elektricität in dieser auf
eine bestimmte Weise vertheilen. Die Art der Vertheilung
kann man nach den von Ohm aufgestellten Prinzipien theoretisch
ermitteln. Ich habe die dazu nöthige Rechnung unter der
Voraussetzung, dass der Zustand der Scheibe ein stationärer
geworden sei, in dem Falle durchgeführt, dass die Scheibe
eine kreisförmige ist, und dass die Elektrieität durch einen
Draht in sie hinein, durch einen zweiten aus ihr heraustrete.
Das Resultat wurde besonders einfach, wenn der Ein- und der
Austrittspunkt in der Peripherie der Scheibe liegen; in diesem
Falle habe ich dasselbe durch Versuche geprüft und, wie es
mir scheint, eine hinreichende Bestätigung gefunden. Ich will
hier zuerst die theoretischen Betrachtungen angeben, und dann
die Experimente beschreiben, die ich angestellt habe.
Bestimmen wir die Lage eines Punktes der leitenden
Ebene durch die rechtwinkligen Ooordinaten = und y, so ist
die elektrische Spannung desselben, x, eine Function von &
und y; d. h. es ist:
u=f(e, y)
Die Gleichung f (x, y)=u, stellt, wenn z, eine Constante
bezeichnet, ein Ourve dar, in der alle Punkte dieselbe Spannung
haben. Wir betrachten zwei solche unendlich naheliegende
„Uurven gleicher Spannung: “
a, y)=W
2, y)= ur du,
1) Pogg. Annal. Bd. 64. 1845.
Kirchhoff, Gesammelte Abhandlungen,
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