Full text: Gesammelte Abhandlungen ([1])

  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
   
  
  
   
  
   
  
   
   
   
  
  
    
   
170 Zur Theorie der Entladung einer Leydener Flasche. 
findet; eine Voraussetzung, deren Zulässigkeit später aber ge- 
prüft werden wird. 
Es sei i die Stromstärke im Schliessungsbogen zur Zeit 
i, positiv gerechnet, wenn die positive Elektricität von der 
inneren Belegung zur äusseren fliesst, und gemessen nach der 
von Weber sogenannten mechanischen Einheit; dann ist i 
die Menge positiver Elektrieität, die in der Zeiteinheit der 
inneren Belegung entzogen, der äusseren zugeführt wird, und 
gleichzeitig die Menge negativer Elektrieität, die in der Zeit- 
einheit der inneren Belegung zugeführt und der äusseren ent- 
zogen wird. Bezeichnen ®; und Q. die Elektricitätsmengen 
der beiden Belegungen zur Zeit 7, so ist daher: 
(1) ai _ dla ___ 9;. 
Bedeutet ferner w den Widerstand des Schliessungsbogens nach 
mechanischem Maasse, so ist das Produkt wz gleich der, nach 
demselben Maasse gemessenen elektromotorischen Kraft, die 
auf den Schliessungsbogen wirkt. Diese elektromotorische 
Kraft rührt zum Theil von der Verschiedenheit der Potential- 
werthe in den Enden des Drahtes — oder, was dasselbe ist, 
in den beiden Belegungen — her, zum Theil von der In- 
duction, die in Folge der Aenderung der Stromstärke in dem 
Schliessungsbogen eintritt. Sind V; und V, die Potential- 
werthe in den beiden Belegungen,.so ist der erste dieser bei- 
den Theile 
=2(V, — V.). 
Um den zweiten ausdrücken zu können, bezeichne man durch 
ds und ds’ zwei Elemente des Schliessungsbogens, durch 9 
und 6° die Winkel, die sie bilden mit der von ds nach ds’ 
gezogenen Linie, durch r die Länge dieser Linie, und setze: 
W= [fe c0s9 cos, 
wo jede der beiden Integrationen über die ganze Länge des 
Schliessungsbogens auszudehnen ist. Hierbei bedeutet W das 
Potential eines Stromes in Beziehung auf sich selbst, der den 
Schliessungsbogen mit einer Intensität durchfliesst, die der 
Einheit der Intensität nach elektromagnetischem Maasse gleich 
ist. Jener zweite Theil der elektromotorischen Kraft ist dann 
    
  
	        
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