454
Ueber einen Satz der mechanischen Wärmetheorie.
55,8 und 170,9,
während die Abstände nach der entwickelten Theorie sein sollten:
37,2. und 169.0.
Ueber einen Satz der mechanischen Wärmetheorie,
und einige Anwendungen desselben. })
Thomson hat in seiner Abhandlung On the quantities of
mechanical energy contained in a fluid . .2) einen Satz von
grosser Fruchtbarkeit ausgesprochen, der aus den beiden Sätzen,
welche die Grundlage der mechanischen Wärmetheorie bilden,
folgt. Ich will diesen Satz in etwas anderer Form hier ab-
leiten und ihn auf einige Erscheinungen hier anwenden, die,
so viel mir bekannt ist, noch nicht vom Standpunkt der me-
chanischen Wärmetheorie betrachtet sind, nämlich auf die
Absorption eines Gases und die Auflösung eines Salzes in Wasser.
Führt man einen Körper aus einem Zustande in einen
anderen über, indem man seine Temperatur und. den Druck,
unter dem er steht, ändert, so giebt er dabei eine positive
oder negative Wärmemenge ab und leistet eine positive oder
negative äussere Arbeit. Die Summe der geleisteten äusseren
Arbeit und der, mit dem mechanischen Aequivalent der Wärme-
einheit multiplieirten, abgegebenen Wärmemenge soll die der
gedachten Ueberführung entsprechende Wirkungsgrösse ge-
nannt werden.
Wenn die lebendige Kraft der sichtbaren Bewegung beim
Endzustande eben so gross ist, wie beim Anfangszustande, so
ist nach dem ersten Hauptsatze der mechanischen Wärme-
theorie die Wirkungsgrösse unabhängig von dem Wege, auf
dem die Ueberführung geschieht, und allein bedingt durch den
End- und Anfangszustand.
Es soll nun angenommen werden, dass die Ueberführung in
einer solchen Weise geschieht, dass die lebendige Kraft der
sichtbaren Bewegung immer eine unendlich kleine ist, und dass
ferner der Zustand des Körpers in jedem Augenblicke eindeu-
) Pogg. Ann. Bd. 103. 1858.
”) Phil. Mag. 4, Vol. 9, p. 523.