66 Ueber die Messung elektrischer Leitungsfähigkeiten.
benachbarte Punkte der andern sein. Um dieses zu bewirken,
werden im Allgemeinen in jeder Fläche gewisse Schnitte ge-
führt werden müssen, die Theile von Stromlinien sind. Sind
die beiden Flächen einfach zusammenhängende, so ist im All-
gemeinen in jeder Fläche ein solcher Schnitt zu ziehn; die
beiden Seiten des Schnittes der einen Fläche entsprechen dann
der ursprünglichen Grenze der andern, und umgekehrt. Wählt
man den Punkt c' bei gegebener Lage des Punktes e in einer
passenden Stromlinie, so fallen die beiden Schnitte in die ur-
sprünglichen Grenzen selbst und sind dann unnöthig; man
braucht nur, um das zu erreichen, die Punkte c und c' in diesen
Grenzen anzunehmen.
Ueber die Messung elektrischer Leitungsfähigkeiten..)
Zur Vergleichung der Widerstände kurzer Drähte hat
Sir W. Thomson?) eine Methode angegeben, die auf einer
Anordnung beruht, welche eine Modifikation der Wheat-
stone’schen Brücke ist. Eine andere Methode, die zu dem-
selben Zwecke dienen kann, in mancher Hinsicht bequemer
ist und, wie es scheint, an Genauigkeit jener nicht nachsteht,
beruht auf der Anwendung eines Differential-Galvanometers,
dessen Windungen so eingestellt werden können, dass ein
Strom, der sie nacheinander durchfliesst, keine Ablenkung der
Magnetnadel hervorbringt. Bildet man aus den beiden, zu
vergleichenden Widerständen und einer Kette einen Kreis,
schaltet als Nebenschliessungen zu jenen die beiden Drähte
des Differentialgalvanometers ein, und verändert den Wider-
stand des einen dieser Drähte so lange, bis die Ablenkung der
Nadel verschwindet, so ist das Verhältniss der zu vergleichen-
den Widerstände gleich dem Verhältniss der Widerstände der
Galvanometerdrähte, vorausgesetzt, dass den Windungen die
1) Monatsbericht der Akad. d. Wiss. zu Berlin vom 1. Juli 1880.
2) Phil. Mag. [4] Vol. XXIV p. 149. 1862.
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