70 Beschreibung des Rotationsinduktors.
Das Gehäuse bestand aus einem kleinen Kasten von Mahagoni-
holz mit aufgesetztem Glasrohr. An dem oberen Ende des Glas-
rohres war ein Torsionskreis mit bekannter Aufhängeeinrichtung zum
Heben und Senken des Magneten befestigt. Der Magnet wurde von
vier 185 mm langen Coconfäden getragen, welche, nachdem jeder
einzelne detordiert war, ztı einem einzigen Faden vereinigt wurden.
Der cylindrische Magnet von 100,8 mm Länge und 82mm Durch-
messer war unter Anwendung einer dreimal längeren Drahtspirale
und zwei vorgesetzten Ankern sorgfältig ‘symmetrisch magnetisiert
worden, so dass die Annahme, seine magnetische Axe fiele mit seiner
geometrischen Axe zusammen, jedeufalls sehr nahe erfüllt war. Für
das Verhältnis zwischen Nadelmagnetismus und der horizontalen
Komponente des Erdmagnetismus fand sich längere Zeit nach dem
Magnetisieren, aber unmittelbar vor den mit der Nadel angestellten
Versuchen,
= — 5480300.
An den Enden trug der Magnet zwei kleine Planspiegel S, die
durch Hülsen so an demselben befestigt waren, dass die Spiegel-
normale in die durch die geometrische Axe des hängenden Magneten
gelegte Vertikalebene fielen. In zwei in gleichem Abstande von der
Mitte des Magneten eingedrehten Rollen fassten zwei Messinghaken
ein, welche ein dünnes an beiden Enden durch Bleigewichte be-
schwertes Holzstäbchen trugen. In der Mitte des Holzstäbchens war
ein dritter Spiegel 8’ befestigt, welcher zur Beobachtung des Winkels
y diente zwischen der Gleichgewichtslage der Nadel bei ruhendem
und rotierendem Induktor. Bei möglichster Leichtigkeit (das Gehänge
wog 145,39 g) besass das Gehänge ein vechältnissmässig grosses
Trägheitsmoment, so dass sich die Schwingungsdauer auf 20,573 Se-
kunden stellte. Das Innere des Gehäuses liess sich durch in Nuten
gehende Schieber, welche zugleich die Seitenwände bildeten, voll-
ständig abschliessen. Die eine dieser Seitenwände und die eine Vorder-
wand des Gehäuses besassen in Spiegelhöhe Öffnungen, welche durch
Plangläser verschlossen waren und durch welche vermittelst Fernrohr
und Skala die Bewegungen der Nadel beobachtet werden konnten.
Die am Torsionskreis zum Durchlassen des Coconfadens befindliche
Öffnung wurde durch Überstürzen eines kleinen Glasgefässes und
nachheriger Dichtung mit Baumwolle für Luftzug unschädlich gemacht.
Um prüfen zu können, ob der Voraussetzung gemäss die Mitte
des Magneten mit der Mitte des Induktors zusammenfällt, und ob
die magnetische Axe horizontal ist, waren beim Abdrehen des Induktors
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