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fältigsten Ausführung und Montirung sowie Ueberwachung und Instand-
haltung. Auch die Anwendung des Signales erfordert eine ‘besondere
Accuratesse, denn die Tastenkurbel z.B. muss beim Stellen sowohl hin
als zurück rascher gedreht werden, als der Motor zur Drehung der Scheibe
bedarf, widrigenfalls das ganze Zusammenwirkeu der Apparate alterirt.
wird. "Ueberhaupt dürfte die ganze Einrichtung von dem Vorwurfe, dass
sie äusserst complieirt und subtil ist, nicht freigesprochen werden können.
Il.
Das eleetromagmnetische Distanzsignal
von August Weyrich. !)
Bevor zur eigentlichen Schilderung: dieses Apparates geschritten
wird, sei es hier nachträglich noch erlaubt, jene Prineipien, nach welchen
jeder electromagnetische Signalapparat angeordnet sein muss, der Be-
trachtung zu unterziehen, weil sich hierdurch die Besprechung der später
vorzuführenden Systeme wesentlich vereinfacht.
Der einfachste electromagnetische Signalapparat ist bekanntlich die
Magnetnadel, an der ein electrischer Strom vorbeigeführt werden kann,
oder auch ein Electromagnet mit einer Ankerarmatur.
Im erstern Falle ist die Ruhelage der Nadel und die Ablenkung,
oder die Ablenkung nach links und rechts, im zweiten Falle das Ange-
zogen- oder Abgerissensein des Ankers das Signalzeichen.
Wenn es sich also blos um die Darstellung zweier Signalbegriffe han-
delt und diese Darstellung, sei sie optisch oder akustisch, durch die
Kraft der abgelenkten Nadel, oder die anziehende Wirkung des Electro-
magneten sicher bewerkstelligt werden kann,. so wird die gedachte Ein-
richtung vollständig hinreichen.
Ist jedoch die Darstellung der. Signale mit einer grösseren mecha-
nischen Leistung. verknüpft, wie in unserem Falle, wo es sich darum
handelt, eine schwere Blechscheibe von einem Radius von 0'8—1 Meter
(oft sammt Laterne und Blender) trotz Gegenwind präcise um 90° hin-
und zurückzudrehen oder den schweren Blecharm am Mastsignale aus
der Horizontallage 45° nach aufwärts zu heben, wird diese Arbeit einem
eigenen Motor überantwortet werden müssen, während dem electrischen
!) A. Weyrich, Telegrafenbauanstalt Wien und Buda-Pest; angewendet bei der
ungar. Nordostbahn, ungar. Ostbahn, Theisseisenbahn, Raab-Oedenburg-Eben-
further-Bahn, k. k. Istrianerbahn.