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Ansätzen in der Richtung der vorhandenen alten Landstraßen zeigt*). Der Ueber-
sichtsplan der Stadt Dortmund in Fig. 2 giebt ein solches charakteristisches Bild.
Dieser natürlichen, neuzeitlichen, durch den Verkehr bedingten, Entwickelung
einer Stadt muß auch bei Aufstellung von Bebauungsplänen Rechnung getragen
werden. Man wird daher beim Entwurf eines städtischen Bebauungsplanes in erster
Linie von den vorhandenen Radialstraßen auszugehen und diese fluchtlinienmäßig
auszugestalten haben.
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Fig. 2. Plan der Stadt Dortmund.
Außer diesen Radialstraßen erfordert der Verkehr aber auch Verbindungs-
linien zwischen den einzelnen nach außen vorgeschobenen, um die Radialstraßen
sich angliedernden Stadtteilen. Diese Verbindungslinien werden in der Regel,
wenn nicht besondere Bodengestaltungen, wie eingeschnittene Thäler, vorhandene
Wasserläufe und dergleichen, behindernd im Wege stehen, ringförmig um den
Stadtkern verlaufen müssen. Derartige Ringstraßen weist eine große Anzahl
von Städten im Promenadenring auf, welcher an der Stelle der früheren Stadtbefesti-
gung den alten Stadtkern umzieht und welcher die oben erwähnten Radialstraßen
an den Stellen der früheren Stadtthore überschneidet. Aus der großen Zahl solcher
*) Siehe: Handbuch der Architektur. Teil IV, Halbbd. 9: Der Städtebau. Von J. Stübben.
Darmstadt 1890. 8. 32—35, 44.