Full text: Die städtischen Strassen (Band 1, 1. Heft)

  
       
  
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auch bei der Volksgartenstraße und in einer ganzen Reihe von anderen Straßen der 
Kölner Stadterweiterung, ist schon ausreichend, um die Konkavität der Straße für 
das Auge deutlich wahrnehmbar zu machen. 
Wo die Beibehaltung einer Erhöhung im Nivellement einer Straße, 
etwa wegen der schwierigen Terraingestaltung, nicht zu umgehen ist, muß 
dieselbe, wenn irgend angängig, an die Knickpunkte eines Straßenzuges 
verschoben werden, woselbst sie nicht in die Erscheinung treten kann, da hier 
der Sehlinie die Fortsetzung fehlt. 
Zuweilen wird es sich auch ermöglichen lassen, auf dem höchsten Punkte der 
Erhebung einen erhöhten Gegenstand, wie einen Aussichtshügel (so z. B. am West- 
ende des „Sachsenringes“ zu Köln), ein Denkmal, einen Springbrunnen oder der- 
gleichen anzuordnen*). Die Abmessungen dieser Gegenstände müssen aber so groß 
sein, daß sie für das Straßenbild einen gewissen Abschluß darstellen und bei dem Be- 
schauer die unschöne konvexe Nivellementsfortsetzung nicht zum Bewußtsein kommen 
lassen. Manchmal wird man auch die gewünschte Wirkung durch einen durch- 
greifenden Wechsel in der Ausgestaltung des Straßenprofils erreichen können, wie 
dies z. B. bei der Luther-Straße zu Halle nach Fig. 26 bis 28 angestrebt wurde. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
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Fig. 25. Längenprofil der Bernburger Straße zu Halle a. S. 
Auch bei den Rampen größerer Brücken werden häufig konvexe Buckel in den 
Straßen auftreten müssen, ohne daß gleichzeitig eine Knickung des Straßenzuges 
oder die Anwendung eines der anderen oben angegebenen Mittel zur Vermeidung 
dieser Unschönheit möglich wäre. Dann hat man aber wenigstens dafür zu sorgen, 
daß die Notwendigkeit dieser Abweichung von der allgemeinen Regel für das Auge 
durch entsprechende architektonische Ausbildung der Brückenanfänge (Kandelaber- 
stellungen, Portale u. s. w.) begründet erscheint. 
Weiterhin lassen sich die städtischen Straßen dadurch wesentlich verschönern, 
daß scharfe Knicke beim Richtungswechsel der Straßen, zumal innerhalb einer zwischen 
zwei Querstraßen gelegenen Straßenstrecke, durch schlanke Kurven vermittelt werden. 
Die einzelnen Häuser in einer solchen schlanken Kurve können gerade Fronten erhalten. 
Der gesamte Eindruck wird dann doch der einer guten Ueberleitung der einen Straßen- 
richtung in die andere sein. Eine solche geschickte Lösung stellt der „Karthäuser- 
hof“ und die Fleischmengergasse in Köln dar (Fig. 29 und 30), während die vor 
etwa 20 Jahren erbaute Laurentiusstraße zu Halle mehr einen steifen und gezwungenen 
Eindruck macht. Wäre man etwa der in der in Fig. 31 angegebenen punktierten 
Linie gefolgt, so hätte sich unzweifelhaft ein günstigeres Straßenbild ergeben. 
*) Siehe: Genzmer. Ueber Anpflanzung auf städtischen Straßen und Plätzen. Halle a. S. 
1894. S. 6. 
   
   
     
  
  
   
    
    
    
    
       
     
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
    
  
   
  
	        
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