Full text: Die städtischen Strassen (Band 1, 2. Heft)

    
  
   
  
  
  
    
     
   
    
  
  
  
  
  
  
  
     
   
      
3. Kapitel. 
Die Bürgersteige. 
a) Einfassung der Bürgersteige. 
Auf Landstraßen begnügt man sich in der Regel damit, besondere Fuß- 
wege entweder durch eine Rinnenkonstruktion aus gewöhnlichen Pflastersteinen 
(Fig. 169 u. 170) oder besser durch sogenannte Bordsteine herzustellen (Fig. 171). 
Diese Bordsteine bestehen aus Bruchsteinplatten von etwa 3 bis 12 cm Stärke, 
40 bis 60 cm Länge und 30 bis 50 cm Höhe, welche nur auf der nach oben ge- 
richteten Kante roh bearbeitet sind. 
Derartige Einrichtungen finden sich auch oft als Bürgersteigabgrenzungen 
innerhalb der Städte, und zwar in breiten Alleestraßen oder bei Parkstraßen von 
genügender Breite, bei denen das Anfahren der Wagen unmittelbar an den Bürger- 
steig heran nahezu ausgeschlossen ist. Dagegen würden in dichter bebauten und 
zumal in stark vom Verkehr belasteten, verhältnismäßig schmalen Straßen die 
  
  
     
   
  
  
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Fig. 171. 
drei oben bezeichneten Anordnungen dem Wagenverkehr auf die Dauer nicht 
stand halten können, da in diesen Straßen, wegen der beschränkten Breite der- 
selben und wegen der bequemeren Zugänglichkeit zu den Häusern, die Fuhrwerke 
sehr oft so nahe an die Bürgersteige heranzufahren gezwungen sind, daß das eine 
Räderpaar sich in der Gosse bewegt. Die in Fig. 169 u. 170 dargestellten Rinnen 
werden in diesem Falle leicht zerstört, die Randsteine nach Fig. 171 aber häufig 
zerbrochen oder doch mindestens stark verkippt. 
Für die Straßen im Innern unserer Städte sind daher dauerhaftere Ein- 
richtungen zu treffen. In erster Linie steht die Anordnung von sogenannten Bord- 
schwellen, d. h. von bearbeiteten Werksteinen. Ursprünglich gab man diesen Bord- 
schwellen einen rechteckigen Querschnitt, wohl in Anlehnung an die übliche Form 
der Treppenstufen, da man ja mit Hilfe dieser Stufe den Bürgersteig vom Fahr- 
damm aus zu besteigen hatte. Diese Form wurde, obgleich sie, wie wir später 
sehen werden, durchaus unzweckmäßig ist, dennoch sehr lange beibehalten; man 
findet sie sogar heutzutage noch in einzelnen Städten, ein Zeichen dafür, daß der 
Straßenbau in seinen zahllosen Einzelheiten noch nicht überall des gleichen Inter- 
esses und der gleichen sorgfältigen Durchbildung sich erfreut, wie andere Zweige 
des städtischen Bauwesens. Den Lieferanten der Bordschwellen freilich mag der 
  
  
   
   
  
  
 
	        
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