a ee EBEN
zu 25 Grad ausführen. Diese Kugelgelenke werden bei den unter Wasser liegenden Saugleitungen
der Seewasserwerke angewendet. — Fig. 154 zeigt die Gelenkverbindung der Saugleitung des Genfer
Wasserwerkes. Die teilweise schmiedeiserne, 650 Millimeter weite und im ganzen (mit den guß-
eisernen Röhren) ca. 2 Kilometer lange Saugleitung in den Genfer See hinaus ist aus 9 Millimeter
starkem Blech mit gußeisernen aufgenieteten muffenförmigen Endstücken versehen, die mit
Gummi gedichtet und durch starke Schrauben zusammengehalten werden. Die einzelnen Rohre
sind 10 Meter lang und wurden durch Taucher unter Wasser verlegt (vgl. Abt. I, S. 376). — Die
Fig. 155 u. 156 stellen die bewegliche Verbindung bei einer großen Seewasserleitung dar. Nach
der Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ingen. 1893, 8. 1181 mußte für die Wasserwerke der Stadt Syracuse
N.Y. aus örtlichen Gründen die Entnahmestelle des Wassers in einer Entfernung von rund
1950 Meter vom Ufer des Skaneateles-Sees gewählt werden, woselbst die Wassertiefe 11,5 Meter
beträgt. Die Rohrleitung im See besteht aus genieteten Stahlrohren von 1372 Millimeter Durch-
messer und 9,5 Millimeter Wandstärke. Die einzelnen Stücke der unter Wasser zu verlegenden
Leitung wurden aus Stahlblechplatten von 1,83 Meter Breite gefertigt, deren Länge dem herzu-
stellenden Durchmesser von 1,372 Meter und der Überlappung von 63 Millimeter für die einfache
Nietung entsprach (3,14 . 1,372-+ 0,063 = 4,363 Meter). Je 5 der so entstandenen Rohrstücke von
1,83 Meter Länge (die Blechtafelbreite wird jetzt zur Länge des einzelnen Rohrstückes; die Tafel-
länge wurde, wie es die größere Festigkeit der gewalzten Faser in der Walzrichtung verlangt,
gerollt) wurden dann teleskopisch ineinander geschoben und vernietet, so daß ein starrer Rohr-
abschnitt von 8,898 Meter Länge [(5 x 1,83 Meter) — (4 x 0,063 Meter) = 8,898 Meter, bei 5 Rohr-
stücken mit 4 Längsüberlappungen] entstand. Die Nietungs- und Dichtungsarbeit entsprach
dabei der bei Dampfkesseln üblichen. Diese Arbeiten sowie die Prüfung und Asphaltierung
der Rohre, gingen im Werk (Groton Bridge & Mfg. Co., Groton N. Y.) vor sich; nun wurden die
Rohrstücke an das Ufer des Sees befördert und hier wiederum je 4 auf die vorgenannte Weise zu
einem starren Rohrstrang vereinigt, welcher nunmehr die Länge von 35,403 Meter hatte. Ein
jedes der so entstandenen Rohrstücke erhielt an dem engeren Ende den in Fig. 155 dar-
gestellten aufgenieteten stählernen Umfassungsring C, am weiteren Ende einen aufgenieteten
gußeisernen Kelch A, in welchen der Ring C eingeschoben werden kann. Als Dichtung liegt
hinter dem Ring ein rund herumgehendes Bleirohr D; hinter diesem wiederum befindet sich
ein lose aufgeschobener schmiedeiserner Ring EZ, welcher durch 20 hakenförmige Schraub-
bolzen B, die ringsherum verteilt sind, gegen das Bleirohr gepreßt wird, und auf diesem kalten
Wege das Bleirohr zu einer Bleidichtung gestaltet. In die ganze Länge der Leitung von 1950 Meter
wurden ferner 7 in Fig. 156 dargestellte biegsame Verbindungstellen eingeschaltet, welche
ein Abweichen von 12 Grad nach jeder Richtung hin aus der Geraden gestatten; auf 1950: 8
— rund 245 Meter kam je eine biegsame Verbindung. Diese besteht, von links nach rechts be-
trachtet, aus dem auf dem Rohr von 1372 Millimeter Durchmesser und 1251 Millimeter Länge
aufgenieteten Stahlring C', dem lose aufgeschobenen Ring E und einer aufgenieteten gußeisernen
Kugelzone am rechtseitigen Ende. Über der Kugel ist ein aus Winkelringen gebildeter, mit Stahl-
kelchrohr versehener Überschieber beweglich, der durch Eingießen von Blei in die unter den Winkel-
ringen angenieteten Ringe von U-Eisen gedichtet wird. Der Kelch mit dem einen Winkelring wird
von rechts nach links über die Kugel geschoben, der andere Winkelring von links nach rechts,
beide Winkelringe werden dann mit Schrauben wie Flanschenrohre zusammengezogen. Das
Stahlkelchrohr trägt auf der äußersten rechten Seite dann den aufgenieteten gußeisernen Kelch A
mit den Hakenschrauben, und so ist dieses bewegliche Rohrstück von im ganzen 2.914 Millimeter
— 1,828 Meter Länge wie die starren 35,403 Meter langen Rohrstränge mit den gleichen Ver-
bindungsteilen versehen und kann in die Leitung an jedem passenden Stoß zwischen zwei
starre Rohre eingefügt werden. Über die Art der eigentlichen Versenkung berichtet der Ar-
tikel weiter folgendes: „Bevor die einzelnen Rohre versenkt wurden, baute man ein starkes
Floß aus Eichenhölzern, bestehend aus 2 Hälften von je 28,95 Meter Länge und 3,66 Meter
Breite, die je in der Mitte einen 1,83 Meter breiten Längsschlitz hatten, über dem 3 hölzerne
Gerüste mit Flaschenzügen errichtet wurden. Auf diesem Floß wurde der für den Einlauf des
Wassers bestimmte Kasten erbaut, ein quadratischer hölzerner Kasten von 4,85 Meter Seite
und 3,66 Meter Höhe, welcher einen kurzen Einlaufstutzen mit Kelch 4 (Fig.155) am äußeren
Ende enthält. Der Kasten wurde an seinen Bestimmungsort geflößt und dort zwischen Leitpfählen
auf sein schon vorbereitetes Bruchsteinfundament versenkt. Alsdann wurde ein Rohrstück, dessen
Endöffnungen wegen des Schwimmens mit Wachstuch verschlossen waren, ins Wasser gerollt,
in die Mittelöffnung des Floßes gebracht und dort in den Flaschenzügen befestigt; nun wurden
die Wachstuchverschlüsse entfernt, das Rohr füllte sich mit Wasser und wurde an den Flaschen-
zügen auf den Seegrund herabgelassen. Taucher befanden sich unten, die, bevor die Flaschen-
züge gelöst wurden, das mit Dichtungsbleiring versehene Rohrende in den Kelch des Einlauf-
kastens einbrachten, die Hakenbolzen einzogen und mit den Schraubenmuttern die Verbindung
fest herstellten. Die Flaschenzüge waren, um diese Arbeit zu ermöglichen, auf dem Floß auch in