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keitssäule und den zur Verfügung stehenden Mitteln bezw. besonderen Rücksichten
anderer Art sind sie aus Holz, Schmiedeisen, Gußeisen oder aus Rotgußmetall her-
gestellt. Kennzeichnend für die Benennung Schleuse ist allein, daß die Tafel, welche
den Abschluß bewirken soll, zwischen seitlichen F ührungen derart und meist vertikal
oder wenig geneigt beweglich ist, daß sie sich im geschlossenen Zustande fest an be-
sondere keilförmige Vorsprünge der Führungen stemmen kann, an denen sie mittels
Schrauben- oder Räder- oder Zahnstangengetriebe abwärts bewegt werden, bis ein
genügend dichter Abschluß erfolgtist. Maßgebend für den Grad der zu erreichenden
Dichtheit ist nebst der Pressung, mit welcher dieses Andrücken an die Führungskeile
erstrebt wird, der ebene, glatte Zustand derjenigen Randflächen (Dichtungsfläche)
an der Schleusentafel und an den Behälter- oder Gehäusewänden, welche sich rings am
Umfange der Tafel unmittelbar um das lichte Durchflußprofil herum um je ein gewisses
Maß überdecken. Bei riefigen Dichtungsflächen z. B. ist auch bei größter Anpressung
eine Schleuse undicht. Da Schleusen in der Regel unter Wasser sich befinden und dort
unzugänglich sind oder nur beschwerlich (durch Betriebsunterbrechungen, Abteufungen
u. dgl.) zugänglich gemacht werden können, so ist bei Herstellung derselben darauf zu
achten, daß die unter Wasser befindlichen Teile besonders dauerhaft gebaut werden. Es
ist eine bekannte Erscheinung, daß die Dichtheit oft durch übermäßiges Zudrehen der
Bewegungseinrichtungen erreicht werden will. Befände sich nun ein schwacher, vielleicht
der schwächste Teil unter Wasser, so wird dieser Teil hierbei brechen, und es ist dann die
Schleuse unbrauchbar. Daher empfiehlt es sich, in die zu Tage liegenden, leichter
zugänglichen Betriebsteile ein absichtlich schwaches Glied, welches leicht zu ersetzen
ist, einzuschalten, z. B. die Kurbel oder das Handrad, oder eines der Zahnräder auf
der zugehörigen runden Welle nur mittels eines angemessen starken Stahlstiftes
zu befestigen, statt mittels Keiles oder Vierkantes. Wird dann bei eintretender Über-
anstrengung des Triebwerkes dieser Stahlstift abgeschert, so ist zunächst die Schleuse
allerdings auch nicht zu benutzen; der abgebrochene Stift macht aber das Personal
aufmerksam, daß ein ungeahntes Hindernis die Schleuse versperrt, und es ist die Mah-
nung gegeben, das Hindernis erst zu beseitigen. Während dies geschieht, kann ein neuer
Stift beschafft werden; die geringen Auslagen hierfür kommen nicht in Betracht gegen
den Aufwand des Ersatzes irgend eines anderen etwa gebrochenen Triebwerkteils.
Es mag für diese und ähnliche Fälle die Bemerkung dienen, daß ein Stahlstift mit
's Stärke des betreffenden Wellendurchmessers die Funktion eines „Sicherheitsventils “
in obengedachtem Sinne gut erfüllt. Der Stift wird durch die Nabe und Welle hindurch
am besten etwas konisch eingepaßt, um die Entfernung der Bruchstücke zu erleichtern.
Von den ebengedachten Schleusen etwas verschieden sind die ihnen verwandten Fallen
(Einlaßfallen bei Wasserrädern, Wehren); diese werden nur durch den Druck des ein-
seitig belastenden Wassers an die Führungsschienen angepreßt und dichten nur auf dem
Grunde undden beiden Seiten; über dem Wasser sind sie frei.
Fig. 236 zeigt eine Schleuse mit nahezu quadratischem Durchflußquerschnitt. Die dichten-
den Flächen bestehen aus Bronzestäben, welche rahmenartig auf die Gußteile mittels versenkter
Messingschrauben befestigt werden. Am unteren und oberen Gestellende sind zu beiden Seiten
Führungsklauen aufgeschraubt, welche den abwärts gleitenden Schleusendeckel an den seitlichen
nach unten schräg zulaufenden Rippen keilartig auf den Sitz pressen. Die Befestigung des Ge-
stellrahmens mittels Steindollen oder Steinschrauben muß derart sein, daß sie dem auftretenden
Wasserdruck hinter der Schleuse Widerstand zu leisten vermag. Von Vorteil erweist sich hierbei
das Einlassen des untersten Steges ins Grundmauerwerk. Der Betrieb dieser Schleuse erfolgt von
oben mittels Handrades, in welchem eine Bronzemutter mit seitlichen Sicherheitsverstiftungen
nach der eingangs angegebenen Weise befestigt ist und die beim Drehen des Handrades die
bronzene Schraubenspindel in ihre Gewindegänge heraufzieht, wenn die Schleuse geöffnet werden
soll. An der Schraubenspindel hängt mittels aufgeschraubter Kuppelmuffe verstiftet die eigent-
liche Zugstange der Schleuse. — Die Ausführung der Schraubenspindel in Eisen oder Stahl ist nur
da zu empfehlen, wo Bedienung für Schmieren etc. zu erwarten ist. Anderenfalls sind die Gewinde-
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