von Hand oder mittels Haken an dem oberen Grift vertikal auf und ab ziehen läßt,
der Überlauf über die obere trichterförmig erweiterte Mündung veranlaßt. Um An-
rostungen zu vermeiden, ist das Überlaufrohr mit einem dünnen Mantel von Bronze
umgossen und sehr glatt abgedreht, damit es sich von Hand ohne besondere Anstrengung
bewegen läßt. Vorzuziehen ist die Ausführung des Überlaufrohres ganz in Bronze und
das Ausbüchsen der Stopfbüchsenführung mit Bronzefuttern.
Für Behälter, deren Überlauf genau geregelt sein soll, z. B. Filterbassins, oder für
Lichtweiten, bei welchen die schweren Röhren von Hand nicht direkt bewegt werden
können, bedient man sich zum Auf- und Abschieben des Überlaufrohres nach Fig. 372
einer Schraube, die in einer auf 2, besser 3 Stützen befestigten Traverse drehbar, aber
nicht in Richtung der Achse beweglich ist. Das Gewinde ist wie das der Schieberspindeln,
die Mutter sitzt fest in einem Bügel, der an der oberen Trichtermündung mittels zweier
Stege angegossen ist, das Trichterrohr führt sich in Ösen an den senkrechten Stützen.
Das Rohr ist wie in Fig. 371 in Gußeisen ausgeführt und mit einem glatten Bronze-
mantel umhüllt. Wo es immer angeht, sollten sämtliche Bestandteile der Überlauf-
vorrichtung aus Bronze angefertigt werden.
Soll eine bestimmte Wassermenge ( in Kubikmetern pro Sekunde zum Abflub
gelangen, so steht der Wasserspiegel im Behälter um den Betrag h höher als die
Überlaufkante, da @ = 0,4242 r Dh V 29 h, worin D den äußeren Durchmesser des
Trichters bedeutet, der hier die Überfallkante eines vollkommenen Überfalls bildet,
x Dist die Breite des Überfalls, 0,4242 der Ausflußkoeffizient (D und A in Meter).
Fig. 373 zeigt eine reibungslose, sehr leicht bewegliche Überlaufvorrichtung, die mittels
eines sackartig umgestülpten Gummischlauches durch ein Schraubengetriebe auf und ab be-
wegt werden kann. Für kleine Liehtweiten ist sie nicht anwendbar, da das
Umstülpen des Gummischlauches nicht gut möglich ist, umso vorteilhafter
wird dagegen die Vorrichtung bei großen Durchmessern, etwa von 0,80 Meter
an aufwärts. Der Überlauftrichter wird durch sein Eigengewicht stets
nach abwärts gezogen und überwindet hierbei den unmeßbar geringen
Widerstand des Schlauches. Gegen die beim Auf- und Abbewegen auf-
tretende Drehkraft ist der Trichter durch eine Anzahl am Umfang verteilter
Stangen gesichert, welche ihm zugleich eine senkrechte Führung bieten.
Der Antrieb des Räderwerkes kann mittels horizontaler Welle, eventuell
auch durch eine biegsame Welle (Metallschlauch) von weitem her statt-
finden, was diese Vorrichtung bei großen Behältern, deren Überlauf in der
Mitte liegt, wertvoll macht. Dieselbe Vorrichtung kann mit entsprechen-
der Verlängerung und Verstärkung der senkrechten Führungsstangen und
etwaiger Verlegung des umgebenden Mantelsiebes in das Innere des Ablauf-
trichters zur Entnahme von Wasser aus verschiedenen Tiefen bei Stau-
weihern, Seen u. dgl. verwendet werden. Das Schutzsieb kann aus länglich
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Fig. 373. geschlitztem Blech oder aus Drahtsieb bestehen; es ist nötig, ein solches
Überlaufvorrichtung anzubringen, um den Einlauf zufällig umherschwimmender sperriger Körper
mit Schlauch en = :
m (Holzstücke) zu verhindern, die eine Verstopfung der Abflußleitung oder
eine Verletzung des Gummischlauches herbeiführen könnten. Wird das Schutzsieb aus starkem
gelochtem Blech hergestellt, so dient dieses zugleich als Träger für den oberen Traversring,
und die senkrechten Führungsstangen können durch Leisten am Innern des Blechmantels er-
setzt werden.
Bei Dückerleitungen, die beim Rohrverlegen in Abschnitt VI noch besonders be-
sprochen werden sollen, von welchen aber schon in Abt. I, 8. 718 ff. die Rede war, ist
ein Hauptwert darauf zu legen, daß eine möglichst vollkommene Spülung des Dückers
erreicht wird. Besonders bei Dückern, welche unreines Wasser führen, wie z. B. Zulei-
tungen von Fluß- oder Seewasser auf die Filteranlagen, in denen wegen des meist geringen
Gefälles eine nur geringe Wassergeschwindigkeit herrscht, setzen sich im tiefsten Teile
des Dückers Schlammablagerungen an, die nicht nur den Querschnitt des Rohres ver-
legen, sondern einen Aufenthaltsort für allerlei Organismen bilden. Ein Aus-