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beliebig hergestellt werden, allein einmal vermehren sie den Druckverlust wegen der rauhen Innen-
seite der Schläuche und den Wasserverlust wegen ihrer Undichtheit; sodann sind die Einzellängen
von 20 bis 30 Meter an den Steigertürmen der Feuerwehren noch bequem und senkrecht behufs
Trocknen aufzuhängen.
Es gibt zwei Hauptsysteme von Hydranten, die sich in der Zugänglichkeit und
Bedienungsweise wesentlich unterscheiden; gemeinsam ist ihnen nur die Bedingung,
daß das Abschlußventil in frostfreier Tiefe liegen muß. Das eine System bilden die
Unterflurhydranten, die unter dem Boden liegen, und zu deren Benützung
ein im Boden eingelassener Schachtdeckel geöffnet, ein den Wasserstrahl über Terrain
leitendes Standrohr eingeführt und mittels Steckschlüssels das tiefliegende Hydrant-
ventil aufgeschlossen werden muß. Standrohr und Steckschlüssel werden hierbei vom
Depot an den Hydranten gebracht. Bei dem anderen System der Überflur-
hydranten liegt zwar das Hydrantventil auch im Boden, der Hydrant selbst ist
aber über dem Boden für das Ankuppeln von Schläuchen und Öffnen des Ventils
direkt zugänglich. Standrohr und Schlüssel sind in dem über dem Boden angebrachten
Ständer fest angeordnet.
Der Unterflurhydrant stammt aus England, der Erfinder war Simpson; sein Hydrant
(vgl. Fig. 393, S. 244) war direkt auf dem Hauptrohr aufgesetzt, das wegen des dortigen Seeklimas
wenig tief im Boden lag. Zur Einführung des Standrohres und Steckschlüssels war über dem
Hydranten ein eisernes Schutzrohr eingebaut, das mit einer Straßenkappe oben abgedeckt wurde.
Sowohl dieser Hydrant als auch seine Nachbildungen verschiedener Art hatten den Nachteil, daß
sie bei Schadhaftwerden ausgegraben werden mußten, wodurch Verkehrsstörungen eintraten. Man
legte daher Schächte um den Hydranten an, die nach Entfernung des Schachtdeckels besteigbar
waren; so entstand z. B. der in Württemberg gebräuchliche Unterflurhydrant (vgl. Fig. 380).
Der Überflurhydrant wurde in Amerika erfunden und in Philadelphia erstmals angewendet,
um die Dampffeuerspritzen mit Wasser zu versorgen. Er bestand aus einer weiten über Tag treten-
den Standröhre, die auf der Standrohrumhüllung aufgeschraubt war. Das Ventil öffnete sich nach
unten und konnte bei Schadhaftwerden samt dem Standrohr ausgehoben werden (vgl. Fig. 387).
Die neueren Konstruktionen haben diesem Umstand Rechnung getragen, nur ist ihnen allen ge-
meinsam die Gefahr des Einfrierens geblieben, wenn aus irgend einem Grunde das Wasser im
Standrohr stehen bleibt. Es kommt zwar das Einfrieren auch bei Unterflurhydranten vor, wenn
diese in nicht frostfreier Tiefe liegen, jedoch erstrecken sich die Beschädigungen nur auf das
Ventilgehäuse, während bei den Überflurhydranten das in der Erde steckende Rohr mit dem
oft kostspieligen Außenständer zerstört wird.
Das schwere Auffinden der Schachtdeckel in der Nacht und bei Schnee, die zugefrorenen
Deckel, die mühsame Bedienung mit Schachtschlüssel und Standröhre, die Wasserverluste bei
schlecht aufgeschraubter Standröhre, wie sie besonders beim Begießen der Straßen durch wenig
geübte Mannschaft verursacht werden, sind bekannte Übelstände des Unterflurhydranten. Trotz-
dem sind °/ıo aller Hydranten Unterflurhydranten; hiervon in Schächten nur die in Württemberg.
Die Gefahr des Einfrierens, die Störung des Verkehrs durch ihre oft massigen Standsäulen
und das Umgefahrenwerden bleiben zwar dem Überflurhydrant als unliebsame Eigenschaften
ebenfalls anhaften; man hat jedoch in einer ansehnlichen Zahl von Konstruktionen die eine oder
andere in mehr oder weniger einwandfreier Weise zu beseitigen gesucht und es gibt die folgende
Beschreibung der einzelnen Arten einen Einblick, inwieweit die Lösungen gelungen sind.
Für große Städte und leichter in solchen, wo die Verwaltung von Gas- und Wasser-
versorgung in einer Hand vereinigt liegt, wird sich möglicherweise der von Cramer [19]
schon 1882 gezeigte Typ Eingang verschaffen, welcher Kombinationen von Gaslaterne
mit "Überflurhydrant und laufenden Brunnen, oder Überflurhydrant mit Ventilbrunnen
gestattet. Selbst bei Anlage eines Schachtes würden die Kosten dann, weil geteilt ge-
tragen, weniger empfindlich sein. Bis jetzt findet man aber die Anordnung selten.
Bei der zunehmenden Einführung des elektrischen Stromes läßt sich die Hydrantanlage
mit einer der Feuerwehr zugänglichen Entnahmestelle für Starkstrom kombinieren,
die ihre elektrisch betriebenen Spritzen am Hydrantort aufstellen und wozu der Hy-
drant dann nicht mehr Hochdruck- sondern Niederdruckwasser liefern kann. (Vgl.
Engineering 1892, S. 65.)