Full text: Einzelbestandteile der Wasserleitungen (Band 2, 2. Abtheilung)

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die von Einfluß auf den Gang des Messers sind, so z. B. die Wahl des Materials für das Flügel- 
rad ete. Die absolut größte Zahl der im Betrieb befindlichen Wassermesser ist naturgemäß der 
ältesten auf diesem Gebiete tätigen Firma Siemens & Halske in Berlin, deren Messer seit 1858 
laufen, zugefallen. Essen a. d. Ruhr (Stadt) Nr. 72, hat die Vergebung der benötigten Wasser- 
messer einfach in der Weise erledigt, daß sie von drei Firmen genau je '/s bezog; ähnliche Vorgänge 
finden sich auch in anderen Städten. Die großen und in der Verwendung von Wassermessern 
älteren Städte, welche gleichsam eine Schule für die Fabrikation geworden sind, haben stellenweise 
von jedem System einige Exemplare eingebaut, um ihre Eigenschaften kennen zu lernen; die Er- 
fahrungen der Städte flossen wieder an die Verfertiger zurück und von ihnen ziehen die kleineren, 
bezw. in neuester Zeit mit Wasser versorgten Orte (z.B. Nr. 46, 48 u.a., oder Nr. 56 bis 61), welche 
sich mit einem einzigen System begnügen, den Nutzen. Daß vielfach der Sitz der Fabrikation 
von Wassermessern für die Einführung eines bestimmten Systems an dem betreffenden Ort oder 
dessen Umgebung maßgebend ist, ist erklärlich. 
Die auf die Ausdehnung der Wassermesser bezügliche Nebeneinanderstellung aller im Be- 
trieb befindlichen Apparate und der zugehörigen Abnehmer bezw. der Anschlüsse an das städtische 
Rohrnetz, wie sie in den zwei letzten Spalten der mitgeteilten Statistik gegeben ist, bietet ebenfalls 
Interesse. Zunächst mag auf den Prozentsatz hingewiesen werden, der sich für diejenigen Städte 
ergibt, welche die Wassermesser obligatorisch eingeführt haben; es sind deren 185 von 275, d. i. 
rund 67 Prozent. Hiervon sind einige ähnlich vorgegangen wie Nr. 65 „Frankfurt a. M.“, welches 
für die Stadt selbst Wassermesser nicht allgemein vorschreibt, bei seinen Filialen „Bockenheim“ 
und „Seckbach“ dagegen deren Anwendung obligatorisch macht. Bei Nr. 177 „Schönebeck a. E.* 
wird nur bei Neuanlagen der obligatorische Einbau von Wassermessern verlangt. Bei einigen 
Städten bleibt trotz obligatorischer Einführung von Wassermessern die Anzahl derselben gegen die 
Zahl der Anschlüsse noch zurück, z. B. bei Nr. 12, 13, 21 u. a., weil in der Regel die Einführung 
nur allmählich vorgenommen wird, d.h. es werden gewöhnlich, außer für Neubauten, alljährlich 
nur so viel Wassermesser für ältere Abnehmer angeschafft, als zur Balancierung des Wasser- 
werksetats vorteilhaft erscheint. Bei den meisten der Städte mit obligatorischer Einführung über- 
steigt jedoch die Zahl der Wassermesser diejenige der Abnehmer, z. B. bei Berlin um 10 Prozent; 
dies rührt daher, weil viele Abnehmer mehrere getrennte Verteilungsleitungen auf ihrem Areale 
besitzen, deren Wasserverbrauch auch getrennt konstatiert und bezahlt werden muß, z. B. in- 
dustrielle Anlagen, Ställe, große Gärten u. s. w. Manche Orte weisen eine merkwürdige Überein- 
stimmung von Wassermesser und Abnehmerzahl auf, so z. B. Nr. 46, 54, 151, 160 u. v. a. 
Bezüglich einiger abnormer Wasserverbrauchsziffern pro Kopf und Tag ist noch neben- 
bei zu erwähnen, daß z. B. bei Nr. 5 „Zürich“ und 62 „Genf“ die dort installierten Wassermotoren 
den Hauptkonsum verursachen, da sie mit 25 Atmosphären Druck arbeiten können, ferner 
die großen Industriezentren Nr. 64 „Dortmund“, 67 „Bochum“, 73 „Augsburg“ u. a., bei denen 
der Verbrauch an Kesselspeisewasser überwiegt. Dagegen sind nach den Ziffern der Nr. 51 bis 61, 
205 bis 207 u. a. mit einem täglichen Wasserverbrauch von 25 bis herab zu 7 Liter pro Kopf und 
Tag sehr sparsame Orte mit in die Statistik aufgenommen, deren Bevölkerung mehr den ländlichen 
Betrieben angehört. 
Auf die große Bedeutung der Wassermesser zum Zwecke der Aufdeckung von Gebrechen 
an den Verteilungsleitungen soll zum Schlusse noch besonders hingewiesen werden, um die Wichtig- 
keit der Hauswassermesser auch nach dieser Richtung hin zu beleuchten. Nach Beobachtungen 
in Wien waren im IV. Quartal 1878 die unten erwähnten Gebrechen die Ursachen der Wasser- 
vergeudung [28a]. 
  
  
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Die Gebrechen kamen hinsichtlich des Wasserverlustes meist an den in der Erde 
liegenden Röhren der Hausleitungen hinter dem Wassermesser vor und waren weder 
durch Wasseraustritt noch durch Einsinken des Erdreichs oder sonstige äußere Merkmale wahr- 
nehmbar, konnten daher nur durch die anden Wassermessern von den Revisoren ange- 
stellten Beobachtungen entdeckt werden. 
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
    
  
  
  
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