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dann schließt man das Zulaufventil wieder und ferner das Ablaßventil des Meßgefäßes, nachdem
man sich vorher überzeugt hat, ob dasselbe völlig entleert ist; dann öffnet man das Zulaufventil
abermals und läßt so lange Wasser durch den Messer laufen, bis der Literzeiger einen Durchfluß
von 100 Liter, bezw. 10 Hektoliter u. s. f. anzeigt. In dem Moment schließt man das Zulaufventil
ab-und liest nun am Wasserstand des betreffenden Meßgefäßes die wirkliche Durchflußmenge
ab. Findet man, daß weniger als 100 Liter durchgeflossen sind, so hat der Messer zuviel gezeigt
und erhält dann die bezügliche Notiz des Wassermesserprotokolls (wie unten der Praxis entnommene
Beispiele zeigen): das Zeichen + (Plus), im umgekehrten Falle, wenn der Messer weniger zeigt,
das Zeichen — (Minus). Beträgt die Differenz für die normale Durchflußmenge mehr als 2 Pro-
Fig. 595. Wassermesserprobierstation Bopp & Reuther.
Rechts: Drei Meßbehälter mit Einspannvorrichtung für kleine
Wassermesser.
Links: Meßbehälter und Einspanntisch 7 für große Wasser-
messer.
Unterhalb: Zuleitung und Abflußrinne des beim Messen ver-
brauchten Wassers; letzteres wird in vielen Fällen zur Wieder-
verwendung mittels Pumpen in ein Reservoir befördert.
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zent + (Plus oder Minus), so kann durch den Mechaniker der Probierstation die Regulierung des
Wassermessers dementsprechend verstellt werden, worüber im Protokoll diesbezügliche Ver-
merke gemacht und die Proben wiederholt werden. Läßt sich ein befriedigendes Resultat nicht
erreichen, so wird der Wassermesser von der Annahme bezw. vom Einbau ausgeschlossen und der
Fabrik zurückgestellt.
Schließlich fügen wir noch eine Anzahl von Wassermesserproben bei, welche nach
Meinecke mit 20 Millimeter-Messern von sechs verschiedenen Systemen im Wasserwerk Bochum
vorgenommen wurden. Die erste Kolonne zeigt die Ausflußöfinungen in Millimeter, von der Licht-
weite des normalen Messers bis herab zu 0,6 Millimeter (durch eingeschaltete Kaliberscheiben
verengt) und die vorletzte Kolonne gibt die diesen Auslaßöffnungen entsprechenden Wasser-
mengen an, von 8,6 Kubikmeter (normal 5 Kubikmeter) ab bis jeweils zu der Wassermenge, bei
welcher die Zeigerwerke stillstehen, womit die Empfindlichkeit des Wassermessers festgestellt ist.
Vgl. auch [62], [78].
Darüber, ob es zweckmäßig sei, große Probierstationen unter Staatsaufsicht zu errichten
und von dem Ergebnis der Proben die Zulassung der Wassermesser bestimmter Systeme ab-
hängig zu machen, gehen die Ansichten zur Zeit noch weit auseinander.