Full text: Einzelbestandteile der Wasserleitungen (Band 2, 2. Abtheilung)

   
  
  
  
  
  
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Die in Fig. 610 dargestellte Rohrschelle mit Ventil ermöglicht zu jeder Zeit den Anschluß 
der Abzweigleitung, da däs Hauptrohr mit dem Ventilzapfen verschlossen ist. Sind die Arbeiten 
  
Fig. 608. 
Fig. 612. 
Rohrschelle Fig. 609. Rohrschelle Fig. 610. Rohrschelle Fig. 611. Rohrschelle 
vor dem Anbohren. 
  
  
Rohrschelle mit 
Einbaugarnitur. 
mit Verschlußzapfen 
mit Ventil (Reuther). ohne Ventil (Reuther). 
und Gestänge. 
an der Zweigleitung fertig und ist die Druckprobe derselben vorge- 
nommen, so wird der obere Verschlußpfropf abgeschraubt und das 
Ventil mittels Vierkantdorns geöffnet. Ist die Zweigleitung mit einer 
Absperrung versehen, so genügt Hochschrauben des Ventils und Ver- 
schluß des Pfropfs; andernfalls, wenn das Ventil als ai, dienen 
soll, muß statt des Verschlußpfropfs eine Stopfbüchse, das Gestänge 
für das Ventil und eine Einbaugarnitur mit Straßenkappe angelegt 
werden. 
Sieht man von einer Absperrung der Zweigleitung ab, so kann 
die in Fig. 611 dargestellte Rohrschelle ohne Ventil Verwendung finden. 
Es hat dies aber den Nachteil, daß die Absperrung der Zw eigleitung in 
diese selbst verlegt werden muß. Reparaturen an dem Teile der Zweig- 
leitung, der zwischen der Rohrschelle und der gedachten Absperrung 
liegt, können nur unter Abstellungdes Hauptrohrs vorgenommen werden 
Hat man sich für die Rohrschelle mit Ventil entschieden, so wird 
in der Regel das Ventil von der Straße aus mittels in Einbaugarnitur 
befindlicher Schlüsselstange erreichbar gemacht. Die diesbezügliche 
Einrichtung ist aus Fig. 612 zu ersehen. Die obere Verschlußöffnung 
der Rohrschelle hat eine Stopfbüchse für die Ventilspindel, diese ist mit- 
tels Kuppelmuffe mit dem Gestänge bis unter Terrain verbunden, und 
über das Gestänge und die Stopfbüchse ist ein Schutzrohr angebracht, 
das oben in die Straßenkappe hineinragt. Bei dieser Anordnung ist 
besonders dafür Sorge zu tragen, daß das umgebende I Erdreich. ge- 
nügend festgestampft wird, da andernfalls Setzungen der Straßenkappe 
eintreten, wodurch das Gestänge bis an den Deckel der Straßenkappe 
stößt, diesen auch noch in die Höhe nimmt und dann über das Terrain 
hervortritt, was zu Unfällen Veranlassung bieten kann. Die Straßen- 
kappe selbst kann auf eine Hartholz- oder Steinunterlage, neuerer Zeit 
auf Monierplatten gestellt werden. Die obere sichtbare Straßenkappe 
wird in Fahrstraßen angepflastert, um gegen Angriffe durch Fuhrwerke 
geschützt zu sein; in Trottoiren pflegt sie je nach dem Belag in Asphalt, 
Zement, Plättchen eingebettet zu werden. Über die Details der 
Straßenkappe siehe unten bei Einsteigschächten und Zubehör. 
Die in Fig. 613 gezeichnete Anordnung dient zum — im allgemei- 
nen nicht empfehlenswerten — Anbohren von Röhren für größere Ab- 
zweige, wobei zur notwendigen Verstärkung der durch die Bohrung 
verschwächten Rohrwand eine sogenannte Patenthilfsmuffe (von Bopp 
& Reuther, Mannheim) zu verwenden ist. Diese wird ohne Eingriff in 
die Leitung mit den verzahnten Hälften über das Rohr geschoben, ver- 
bleit und verstemmt und mit ihrem seitlichen Rohrstutzen zur Anbrin- 
gung des Absperrschiebers und des Bohrapparats benutzt. Der Bohrer 
ist hier ein sogenannter Fräserkopf mit vier oder mehr stichelförmigen 
Messern, welche durch die mittlere Körnerspitze zentriert werden und 
   
  
  
  
    
       
     
   
     
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
   
   
  
   
   
    
  
  
  
  
   
  
  
  
  
    
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