Full text: Einzelbestandteile der Wasserleitungen (Band 2, 2. Abtheilung)

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samen Wellen können an einem Ende mit einer, dem Durchmesser der Röhren entsprechenden 
zylindrischen Drahtbürste b versehen werden, falls es sich um Reinigen von Schlamm handelt; zur 
Beseitigung festsitzender Hindernisse kann an das Ende der biegsamen Welle ein korkzieherähn- 
liches Werkzeug c befestigt werden, das durch Drehen der Welle in das Hindernis eingeschraubt 
wird, und es ist alsdann das Herausziehen desselben nicht mehr beschwerlich. Die Einführung 
der runden Bürsten oder anderer geeigneter Werkzeuge muß hier natürlich durch die eingangs 
angegebene Methode des Schwammes mit nachfolgendem Seil geschehen, da bei mangelndem 
Wasserdruck ein Vorwärtstreiben der Bürste mittels der biegsamen Welle nicht möglich wäre, 
letztere kann wohl auf Zug aber nicht auf Druck beansprucht werden. E 
Die biegsamen Wellen werden von genannter Firma in nachstehenden Dimensionen zu 
jeder Länge angefertigt. 
Äußerer Durchmesser. . . .5 6 7 8 10 12 14-16 18 20 mm 
Atıs»Stahldraht von. +... PR 22 Re 4 4,6 5 6 mm 
Geeignet für Kurven mit einem 
BRadtus:ven2. 7 Sees, 20, 0,13 0.21. 0,25 0,28 0,42 0,48 0,60 0,70 0,90 m 
Preis pro laufender Meter . . 0,50 0,75 1,00 1,30 1,70 2,25 3,00 4,00. 5,50 7,50 Mk. 
Fig. 673 zeigt eine bewegliche Rohrbürste Patent Merz. Die Drahtbürsten sitzen in 
Holzscheiben, von denen sechs Stück mit zwischenliegenden Gummischeiben und zwei End- 
blechen mittels durchgehen- 
der vier Schrauben zu einem 
ganzen schwimmfähigen Sy- 
stem zusammengehalten wer- 
den. Durch diese Bürsten- 
walze hindurch wird ein 
Drahtseil oder eine der vor- 
her beschriebenen biegsamen 
Wellen gesteckt und an bei- 
den Seiten mit einem 
Spannschloß befestigt. Je an dem Bolzen des Spannschlosses greift dann das Zugseil an, welches 
die Bürste in dem Rohrstrang hin und her zu ziehen hat. Das Werkzeug hat infolge seiner 
Gliederung eine gewisse Beweglichkeit und kann somit Krümmungen passieren. Werden statt 
der Gummischeiben mehrere Lederscheiben verwendet, so verliert die Bürste etwas an Beweg- 
lichkeit, ist aber dauerhafter. 
Fig. 674 zeigt eine durch den Wasserdruck sich selbst drehende Bürste zum Rohrreinigen 
(Patent Merz). Auf einer Spindel a, die spiralförmig zusammengedreht ist, sitzen an den beiden 
Enden Drahtbürsten b b und zwischen ihnen ein glockenförmiger Dichtungsflansch f, der auf einer 
Muffe ce festgezwängt ist. In der Muffe drehbar ist die 
Spindel a gelagert, welche hinter der Muffe (rechts) ein 
Turbinenrad d trägt, das sein Triebwasser aus dem Lei- 
tungsstrang von f her durch Zuleitungskanäle © in der 
Muffe erhält und seine Drehung auf die Rohrbürsten über- 
trägt. An der vorderen (rechten) Seite hat die Spindel ein 
kreuzförmiges Schneidewerkzeug, um in festem Schlamm 
den Bürsten den Weg zu bahnen, es nimmt an der Drehung 
der Spindel teil, sowie auch alles, was an diese rückwärts angeschlossen ist, also die Zugseile, 
um den Apparat zurückziehen zu können, wenn etwa auf ein Hindernis gestoßen wird. Ist die 
Bahn frei, so sollen die durch den Flüssigkeitsdruck sich stetig drehenden Bürsten bis an das 
andere offene Rohrende gelangen. 
Eine eigenartige Erfindung machte, gezwungen durch die allmählich bis auf ?/; des Durch- 
messers sich von Steinkruste bildende Verengung einer Abwasserleitung der „Deutschen Solvay- 
werke“ in Bernburg, deren Werkmeister F.W. Nowotny. Nachdem verschiedene Versuche, 
die aus den Sodarückständen sich ausscheidenden Niederschläge in der Abwasserleitung zu be- 
seitigen, mißlungen waren, unter anderem auch der da und dort, wie $. 493 angedeutet, bei öffent- 
lichen Wasserleitungen angestellte Versuch, die abgesperrte Leitung am Abend mit einer ver- 
dünnten Salzsäurelösung zu füllen, über Nacht die Salzsäure auf die Inkrustation wirken zu 
lassen und am frühen Morgen durch kräftige Ausspülung mit frischem Leitungswasser sowohl die 
  
  
  
  
Fig. 
= 
73. Bewegliche Rohrbürste. 
  
  
  
  
  
  
  
  
Fig. 674. Drehbare Rohrbürste. 
“ aufgelösten Kalksalze als etwa noch übrige freie Salzsäure zu entfernen, an dem harten Stein des 
Niederschlages scheiterte, entschloß sich Nowotny, einen neuen Weg zu beschreiten: das beim 
mechanischen Ausbohren versteinerter Siederöhren an Dampfkesseln vielfach erprobte Verfahren 
mit hydraulischem Druck auf die inkrustierte Abwasserleitung anzuwenden. Wie aus den Pro- 
spekten der „Deutschen Röhrenreinigungsgesellschaft Otto Mierisch & Co. in Dresden“ hervor- 
geht, hat sich das neue Verfahren, dessen Apparat in Fig. 675 dargestellt ist (Patent Nowotny 
   
  
   
  
     
   
  
  
  
    
     
    
    
  
  
  
  
  
     
     
   
  
  
  
  
    
   
     
   
  
  
  
    
  
   
  
  
  
  
  
   
    
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