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gegen bereits zur Hälfte und am unteren Ende nahezu ganz mit Wasser gefüllt ist. Am oberen
Trogende jedoch, wo der Sand rein gewaschen erscheint und nur noch vor seinem Auswurf mit dem
reinen Abwasser des Motors übergossen wird, taucht die letzte Schaufel in den fast leeren Trog,
und hier kann der Waschprozeß bequem kontrolliert werden. Genügt z. B. das Motorabwasser
nicht, um (bei sehr verschlammtem Sand) ein reines Waschgut zu erzielen, so wird Druckwasser
bei D kurz vor dem Auswurf auf den Sand gespritzt.
In dem Maße, als die Reinheit des Waschgutes auf dem Wege vom Einwurf zum Auswurf
zunimmt, nimmt auch die Anreicherung des Waschwassers an Schlamm in der entgegengesetzten
Richtung (Gegenstrom) zu. Wo der frische, mit Schlamm behaftete Sand aufgeschüttet wird,
fließt das schmutzige Waschwasser dicktrübe mit Schlamm gesättigt ab. Der beim Passieren der
Maschine durch das Reiben an Eisenteilen unvermeidlich entstandene feine Schlemmsand gelangt
hierbei ebenfalls mit zum Abfluß; es ist jedoch unter der 8 Meter langen Maschine genügend Platz
für fünf breite Sandfänge, welche das Abwasser der Reihe nach langsam durchfließen muß, bevor
es in die Schmutzwasserdohle gelangt. Aus den fünf Sandfängen wird von Zeit zu Zeit der mit-
gerissene Sand wieder auf die Maschine aufgeschüttet, so daß der eigentliche Verlust an Sand
auf einen unwesentlichen Bruchteil herabsinkt. In diesen Sand- und Schlammfängen, welche
schleusenartig hintereinander angelegt sind, sammelt sich alles, was im Laufe einer Abschlam-
mungsperiode vom Filter zurückgehalten wurde.
Für die der Abnutzung besonders ausgesetzten Teile der Stuttgarter Sandwaschmaschine
(s. Fig. 688) werden Reservestücke auf Lager gehalten, und zwar: einige Rührschaufeln, von
4 Millimeter-Blechabfallstücken hergestellt und mit Löchern von 20 Millimeter Durchmesser
versehen, die das Strömen des Sandes erleichtern; dann eine Stahlblecheinlage in den Trog (Fig. 688
Querschnitt), welche nur mit einigen Nieten befestigt ist und lediglich den Zweck hat, das Trog-
gestell vor dem Angreifen durch den Sand zu schützen. Von den Rührschaufeln, welche auf der
vierkantigen Welle nur mittels Rohrschellen festgeklemmt werden, sind jährlich 1 bis 3 Stück
schadhaft, die Stahlblecheinlage in den Trog hält 7 bis 8 Jahre aus. Die Lager, in denen sich
die Welle dreht, wären dem Verschleiß ungemein unterworfen, wenn sie nicht von Zeit zu Zeit
(etwa viermal im Jahr) durch umwickelte Hanfzöpfe vor Eindringen des Sandes geschützt würden;
mit diesem einfachen Hilfsmittel jedoch bietet die Instandhaltung der Lager keine Schwierigkeit.
Ebenso sind die Stopfbüchsen am oberen und am unteren Ende der Welle mit Hanfzöpfen um-
wickelt. Hervorgehoben zu werden verdient, daß nach Sjährigem Betrieb der Peltonmotor keine
Veranlassung zu irgendwelcher Reparatur gab. Die Maschine wurde durch die Fabrik von
Hildt & Mezger in Stuttgart-Berg angefertigt, und kostete ohne Fundamente und Rohrleitungen
ca. 2000 Mark.
Die Bedienung der Maschine beschränkt sich auf das Regulieren der Tourenzahl des
Peltonmotors (1200 per Minute), was durch einfaches Verstellen des Regulierventils geschieht
und von demselben Mann besorgt wird, der die Sandwagen unter die Maschine schiebt und
die beweglichen Teile der Maschine schmiert. Das Schneckenrad am linken Ende der Schaufel-
welle läuft mit ca. 30 Touren in der Minute in einem zum Teil mit Öl gefüllten Blechkasten,
bedarf daher keiner besonderen Schmierung. Hingegen sind sämtliche Lagerstellen mit Stauffer-
büchsen versehen, welche in regelmäßigen Zwischenräumen (etwa jede Stunde) um einen Ge-
windegang von Hand nachgezogen werden. Die Schmierung mittels konsistentem Fett in den
Staufferbüchsen ist für mechanische Sandwäschen empfehlenswert, da sie reinlich ist und
nicht die Gefahr bringt, daß, wie bei der Ölschmierung, durch unvorsichtiges Hantieren mit
den Schmiergefäßen Öl in Menge auf das Sandmaterial gelangt, von dem es sich nicht leicht
wieder trennen läßt. Dem Wärter liegt auch die Bedienung des Grundablasses Ü (Fig. 688 im
Aufriß) ob, der für gewöhnlich als Übereich für das abzuführende Trübwasser in die Ablauf-
leitung 7T dient und durch Aufziehen des Rohrstückes aus der Bodenöffnung des Sandfangs die
völlige Entleerung ermöglicht. Im Winter wird abends der Trog mittels der Klappe £ von
Wasser entleert.
Transportanlagen. Sobald maschineller Betrieb einer Sandwäsche eingerichtet
ist, wird die Zu- und Abfuhr des Waschgutes mit Schubkarren unzulänglich; es treten Stockungen
ein, welche den Nutzen der Maschine wesentlich beeinträchtigen. Es müssen deshalb eiserne
Rollwagen, zum Kippen eingerichtet, den Transportdienst übernehmen und diese auf eisernen
Geleisen, festen und beweglichen, laufen, so daß bei der üblichen Spurweite von 500 Millimeter
ein Mann bequem ca. 0,3 Kubikmeter Schlamm oder Sand auf einmal bewegen kann. Die Schlamm -
wagen sind die gewöhnlichen Erdtransportwagen mit auf beiden Seiten eingerichteter Kippung
und Sicherungslasche gegen unbeabsichtigtes Kippen, sowie mit schmierbaren Lagern, die gegen
Eindringen von Sand tunlichst geschützt sind. Das Schmieren ist mindestens alle 8 Tage pünkt-
lich vorzunehmen. Auch hier ist konsistentes Fett dem Öl vorzuziehen, da bei letzterem die Lager
ständig tropfen und den ganzen Sandlagerplatz verschmieren.
Die Sandwagen in Stuttgart haben die äußere Form der Schlammwagen, also gewöhnlicher