Full text: Einzelbestandteile der Wasserleitungen (Band 2, 2. Abtheilung)

ET Te a en nn 
  
  
  
  
a ee 
  
  
  
  
  
  
  
506 
gegen bereits zur Hälfte und am unteren Ende nahezu ganz mit Wasser gefüllt ist. Am oberen 
Trogende jedoch, wo der Sand rein gewaschen erscheint und nur noch vor seinem Auswurf mit dem 
reinen Abwasser des Motors übergossen wird, taucht die letzte Schaufel in den fast leeren Trog, 
und hier kann der Waschprozeß bequem kontrolliert werden. Genügt z. B. das Motorabwasser 
nicht, um (bei sehr verschlammtem Sand) ein reines Waschgut zu erzielen, so wird Druckwasser 
bei D kurz vor dem Auswurf auf den Sand gespritzt. 
In dem Maße, als die Reinheit des Waschgutes auf dem Wege vom Einwurf zum Auswurf 
zunimmt, nimmt auch die Anreicherung des Waschwassers an Schlamm in der entgegengesetzten 
Richtung (Gegenstrom) zu. Wo der frische, mit Schlamm behaftete Sand aufgeschüttet wird, 
fließt das schmutzige Waschwasser dicktrübe mit Schlamm gesättigt ab. Der beim Passieren der 
Maschine durch das Reiben an Eisenteilen unvermeidlich entstandene feine Schlemmsand gelangt 
hierbei ebenfalls mit zum Abfluß; es ist jedoch unter der 8 Meter langen Maschine genügend Platz 
für fünf breite Sandfänge, welche das Abwasser der Reihe nach langsam durchfließen muß, bevor 
es in die Schmutzwasserdohle gelangt. Aus den fünf Sandfängen wird von Zeit zu Zeit der mit- 
gerissene Sand wieder auf die Maschine aufgeschüttet, so daß der eigentliche Verlust an Sand 
auf einen unwesentlichen Bruchteil herabsinkt. In diesen Sand- und Schlammfängen, welche 
schleusenartig hintereinander angelegt sind, sammelt sich alles, was im Laufe einer Abschlam- 
mungsperiode vom Filter zurückgehalten wurde. 
Für die der Abnutzung besonders ausgesetzten Teile der Stuttgarter Sandwaschmaschine 
(s. Fig. 688) werden Reservestücke auf Lager gehalten, und zwar: einige Rührschaufeln, von 
4 Millimeter-Blechabfallstücken hergestellt und mit Löchern von 20 Millimeter Durchmesser 
versehen, die das Strömen des Sandes erleichtern; dann eine Stahlblecheinlage in den Trog (Fig. 688 
Querschnitt), welche nur mit einigen Nieten befestigt ist und lediglich den Zweck hat, das Trog- 
gestell vor dem Angreifen durch den Sand zu schützen. Von den Rührschaufeln, welche auf der 
vierkantigen Welle nur mittels Rohrschellen festgeklemmt werden, sind jährlich 1 bis 3 Stück 
schadhaft, die Stahlblecheinlage in den Trog hält 7 bis 8 Jahre aus. Die Lager, in denen sich 
die Welle dreht, wären dem Verschleiß ungemein unterworfen, wenn sie nicht von Zeit zu Zeit 
(etwa viermal im Jahr) durch umwickelte Hanfzöpfe vor Eindringen des Sandes geschützt würden; 
mit diesem einfachen Hilfsmittel jedoch bietet die Instandhaltung der Lager keine Schwierigkeit. 
Ebenso sind die Stopfbüchsen am oberen und am unteren Ende der Welle mit Hanfzöpfen um- 
wickelt. Hervorgehoben zu werden verdient, daß nach Sjährigem Betrieb der Peltonmotor keine 
Veranlassung zu irgendwelcher Reparatur gab. Die Maschine wurde durch die Fabrik von 
Hildt & Mezger in Stuttgart-Berg angefertigt, und kostete ohne Fundamente und Rohrleitungen 
ca. 2000 Mark. 
Die Bedienung der Maschine beschränkt sich auf das Regulieren der Tourenzahl des 
Peltonmotors (1200 per Minute), was durch einfaches Verstellen des Regulierventils geschieht 
und von demselben Mann besorgt wird, der die Sandwagen unter die Maschine schiebt und 
die beweglichen Teile der Maschine schmiert. Das Schneckenrad am linken Ende der Schaufel- 
welle läuft mit ca. 30 Touren in der Minute in einem zum Teil mit Öl gefüllten Blechkasten, 
bedarf daher keiner besonderen Schmierung. Hingegen sind sämtliche Lagerstellen mit Stauffer- 
büchsen versehen, welche in regelmäßigen Zwischenräumen (etwa jede Stunde) um einen Ge- 
windegang von Hand nachgezogen werden. Die Schmierung mittels konsistentem Fett in den 
Staufferbüchsen ist für mechanische Sandwäschen empfehlenswert, da sie reinlich ist und 
nicht die Gefahr bringt, daß, wie bei der Ölschmierung, durch unvorsichtiges Hantieren mit 
den Schmiergefäßen Öl in Menge auf das Sandmaterial gelangt, von dem es sich nicht leicht 
wieder trennen läßt. Dem Wärter liegt auch die Bedienung des Grundablasses Ü (Fig. 688 im 
Aufriß) ob, der für gewöhnlich als Übereich für das abzuführende Trübwasser in die Ablauf- 
leitung 7T dient und durch Aufziehen des Rohrstückes aus der Bodenöffnung des Sandfangs die 
völlige Entleerung ermöglicht. Im Winter wird abends der Trog mittels der Klappe £ von 
Wasser entleert. 
Transportanlagen. Sobald maschineller Betrieb einer Sandwäsche eingerichtet 
ist, wird die Zu- und Abfuhr des Waschgutes mit Schubkarren unzulänglich; es treten Stockungen 
ein, welche den Nutzen der Maschine wesentlich beeinträchtigen. Es müssen deshalb eiserne 
Rollwagen, zum Kippen eingerichtet, den Transportdienst übernehmen und diese auf eisernen 
Geleisen, festen und beweglichen, laufen, so daß bei der üblichen Spurweite von 500 Millimeter 
ein Mann bequem ca. 0,3 Kubikmeter Schlamm oder Sand auf einmal bewegen kann. Die Schlamm - 
wagen sind die gewöhnlichen Erdtransportwagen mit auf beiden Seiten eingerichteter Kippung 
und Sicherungslasche gegen unbeabsichtigtes Kippen, sowie mit schmierbaren Lagern, die gegen 
Eindringen von Sand tunlichst geschützt sind. Das Schmieren ist mindestens alle 8 Tage pünkt- 
lich vorzunehmen. Auch hier ist konsistentes Fett dem Öl vorzuziehen, da bei letzterem die Lager 
ständig tropfen und den ganzen Sandlagerplatz verschmieren. 
Die Sandwagen in Stuttgart haben die äußere Form der Schlammwagen, also gewöhnlicher
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.