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Funktionieren elektrischer Wasserstandsfernmeldeeinrichtungen verschaffen. Warnen
möchten wir aber bei dieser Gelegenheit vor dem Eingreifen in das Detail solcher Kon-
struktionen, da hierin stets die Gefahr liegt, daß sich die Unternehmer der Garantie
entziehen.
A. Allgemeine Gesichtspunkte und Ursachen von Störungen. Die
Haupterfordernisse des richtigen Funktionierens von Wasserstandsfernmeldeeinrich-
tungen sind: 1. Eine ungestörte zuverlässige Wirkung der Schwimmer, die den Wasser-
stand zur Anzeige bringen; 2. ein zweckmäßiger Schutz der Kontakte an den. elek-
trischen Apparaten gegen Feuchtigkeit; 3. das Verhüten des Eindringens von Stö-
rungen durch Organismen; 4. der Schutz gegen Blitzgefahr; 5. die zweckentsprechende
Anordnung, Unterhaltung und Beaufsichtigung der Freileitungen; 6. die Anordnung und
Unterhaltung der stromerzeugenden Batterien ete.; 7. die zweckmäßige Wahl der Durch-
messer und des Materials der Leitungsdrähte; 8. die Wahl des Systems der Wasserstands-
zeiger; 9. die Kombination der Wasserstandsfernmeldeeinrichtungen mit Telephon-
anlagen.
l. Einfluß der Schwimmervorrichtun gen. Fast die Hälfte aller Stö-
rungen in einem Betriebe mit Fernmeldeeinrichtungen ist auf die unriehtige Anordnung der
Schwimmer zurückzuführen. Bei Revisionen an den Kontaktwerken zeigt es sich vielfach, daß
der Schwimmer, durch den Kontrollierenden auf eine gewisse Höhe gehoben und gesenkt, im
Schwimmerrohre oder in seitlichen Stangenführungen hängen bleibt und daß dann bei den darauf
folgenden Gewaltanwendungen die Kette oder das Metallband direkt am Schwimmer sich loslöst,
oder zerreißt. Das Hängenbleiben der Schwimmer hat seine Ursache in der meist zu geringen
Höhe derselben, welcher Umstand bei schaukelnden Bewegungen des Wassers (die auch zuweilen
während des regulären Betriebes sich ereignen) ein Ecken des Schwimmers im Rohre herbeiführt.
Auch Führungsstangen werden häufig bei Reservoirreinigungen durch die Hantierungen im
Dunkeln, Anlehnen an die Stangen u. dgl. verbogen und die Verbiegung wird erst bekannt, wenn
das elektrische Wasserstandszeigerwerk nicht mehr funktioniert. — Die Ösen der Ketten an den
Schwimmern und die Ketten selbst sollen auf eine sehr solide Art mit nicht zu schwachen Dimen-
sionen ausgeführt sein, um kleineren Zugbeanspruchungen zu widerstehen. — Vgl. die Konstruktion
des Schwimmers in Fig. 713 u. 714.
2. Schutz der Kontakte gegen Feuchti gkeit. Der galvanische Strom
findet in der Luft einen bedeutenden Widerstand, den er nicht überwinden kann. Ganz anders
wird aber die Sache, wenn die Kontakte feucht und mit Wasserperlen belegt sind. Befände sich
z. B. zwischen den Kontakten / und 3 (Fig. 724) ein Wassertropfen, so könnte, falls er im Zu-
sammenhange mit I und 3 bleibt, während dieses Zasammenhanges der galvanische Strom in
gleicher Weise fließen, wie wenn sich die beiden Kontakte tatsächlich berührten. Es würde dann
ein vorzeitiges Weiterrücken des Zeigerwerks Z, also ein falsches Zeigen erfolgen; außerdem fließt
während der ganzen Zeit Strom in die Erde, die Batterie wird daher frühzeitig erschöpft werden.
Für die Schaltung am Zeigerwerk hätte das kurze Zufrühzeigen zwar keinen wesentlichen Fehler
im Gefolge; allein der gleiche Übelstand des Stromfließens stellt sich auch ein, wenn der Kontakt-
punkt 3, der notwendigerweise doch in nächster Nähe des Kontaktrades, also mit diesem in irgend
einem Raume befestigt sein muß, durch Wassertropfen mit seiner Befestigungsstelle und somit
mit der Erde leitend verbunden wird. Dann fließt der elektrische Strom von 3 sogleich zur Erde,
auch wenn die Kontaktpunkte 7 und 3 sich nicht berührt hätten. Es entsteht ein sogenannter
„Erdschluß“, der Anker beim Zeigerwerk bleibt angezogen, der Zeiger bleibt stehen, der ganze
Wasserstandsapparat funktioniert nicht. Es ist daher eine Hauptforderung bei Aufstellung
des Kontaktwerkes, daß aus dem Raume jede Feuchtigkeit, die zu Niederschlägen führen kann,
entfernt wird, sei es durch kräftige Ventilation oder luftdichte Einkapselung des Kontaktwerkes.
Aus den unten folgenden Detailkonstruktionen wird zu ersehen sein, wie die Konstrukteure diesen
Anforderungen gerecht zu werden bestrebt sind.
3. Eindringen von Insekten. Im Sommer legen die Schmetterlinge, besonders
der Kohlweißling, ihre Eier mit Vorliebe in einsam stehende Ventilationsschächte, in deren
oberem Aufbau gewöhnlich die Kontaktwerke der elektrischen Wasserstandszeiger montiert
sind. Bleiben diese Eier unentdeckt, so kann es bisweilen geschehen, daß die aus ihnen entstandenen
Raupen das Kontaktwerk förmlich überziehen, zwischen den Zähnen der Pegelräder, zwischen
den Kontaktstiften, überall hindurchkriechen und teils Erdschluß, teils Hemmungen im Getriebe
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