Full text: Einzelbestandteile der Wasserleitungen (Band 2, 2. Abtheilung)

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heit Schmied- oder Flußeisenrohre. Gußeisenrohre. 
N 8. Betriebsstörungen infolge Rohrbruchs fast 8. Häufige Betriebsstörungen infolge von 
2 ausgeschlossen, wel Material sehr zähe, Rohrbrüchen, weil Material spröde, da- 
Er daher auch keine Schädigungen an Häusern, her vielfach Schädigungen an Häusern, 
sei Straßen etc. durch Überschwemmungen. Straßen etc. durch Überschwemmungen. 
an 9. Betriebskosten geringer, da weniger Lek- 9. Betriebskosten größer, da Leckagen und 
: kagen und Rohrbrüche fast ausgeschlossen. Rohrbrüche häufiger. 
a 10. Da weniger Leckagen und Rohrbrüche, 10. Da mehr Leckagen und Rohrbrüche, so 
RE | so ist die Gefahr der NSFUNTONDBURE der ist die Gefahr der Verunreinigung der Rohr- 
i Rohrleitung und des Trinkwassers nahezu leitung und des Trinkwassers viel größer. 
Sr ausgeschlossen. 
a Nähere Ausführung des Vergleiches schmiedeiserner Rohre mit gußeisernen Rohren. 
vert Die vorstehend in gedrängter Kürze aufgeführten Gründe, welche uns geleitet haben, für 
bei nahtlos geschweißte schmiedeiserne Rohre gegen die gußeisernen Wasserleitungsrohre größeren 
uer- Durchmessers das Wort zu erheben, mögen in nachstehenden Ausführungen eine auch Fach- 
‚nen männern willkommene Erläuterung finden: 
sehr Es ist keine Aussicht vorhanden, daß es jemals gelingen wird, durch irgend ein Verfahren 
898, den gußeisernen Rohren die Sprödigkeit des Materials zu nehmen, auf welche ihre geringe Wider- 
standsfähigkeit gegen Erschütterungen zurückzuführen ist, die besonders dann leicht Rohrbrüche 
. ge- 
’ veranlassen, wenn die Rohrleitung unter Innen- oder Außendruck bei ungenügender Auflage oder 
ung, Unterstützung gewisser Strecken steht. Diese Neigung der Gußrohre zu Brüchen infolge Sprödigkeit 
itzt. des Materials wird noch dadurch gesteigert, daß in allen solchen Rohren (von Gußfehlern, die sich 
sen- äußerlich nicht entdecken lassen, ganz abgesehen) mehr oder minder starke Spannungen im Ma- 
uste terial selber bestehen, die sich nachträglich nicht konstatieren und nicht mehr beseitigen lassen. 
t in Die mangelnde Bruchsicherheit ist ein tatsächlicher Übelstand der gußeisernen Wasser- 
vird. leitungsrohre, von dessen verhängnisvoller Tragweite der sich überzeugt hat, dem sich Gelegen- 
vor heit bot, die keineswegs etwa sehr seltenen Überschwemmungen zu sehen, welche dem Bruch 
zann eines Hauptrohres der Wasserleitung in Großstädten folgten !*) Man sollte meinen, daß ein solcher 
- ist, Unfall allein schon Grund genug sei, den Ersatz der gußeisernen Rohre durch solche Rohre, die 
eine zuverlässigere Bruchsicherheit besitzen, als eine zwingende Notwendigkeit zu betrachten. 
zigen Wenn man, statt diesen Weg einzuschlagen, den Gußrohren eine größere Wandstärke gab, so 
einer } erreichte man damit wohl eine Abschwächung des Übelstandes, aber selbstverständlich niemals 
iger, eine Beseitigung desselben. Dagegen hat man auf diese Weise den Preis der Gußrohre in die 
htie- Höhe geschraubt und durch die Steigerung des Gewichtes die Montage der Rohrleitungen erschwert. 
ngen Man war sich in Fachkreisen im Grunde genommen darüber auch ganz einig, daß man 
Gußrohreüberalldortnicht verwenden darf,wo ganz besondere Zuverlässig- 
keit für Dichtigkeit.der Rohrstränge, wie z. B. bei Strombettdurchführungen (Dücker), 
Br Turbinen- Hochdruckwasserleitungen, Gestänge-Rohrleitungen in Bergwerken, Rohrleitungen für 
hochgespannten Wasserdampf, Wasser- oder Gasleitungen über schwankende Brücken etc. ver- 
} langt werden mußte. An solchen Stellen wurden schon immer schmiedeiserne und zwar früher 
Er genietete Rohre aus Kesselblech verwendet, die indessen im Wettbewerb mit den geschweißten 
Art. schmiedeisernen Rohren neuerdings auch zurückstehen müssen, denn durch die Nietnaht ver- 
liert das Rohr 30 Prozent an innerer Druckfestigkeit, während geschweißte Rohre bei gleicher 
Zerreißfestigkeit des Blechmaterials höchstens 10 Prozent einbüßen, weil eine Rohrnietnaht — 
we falls hierfür nicht eine sehr teure Kesselschmiedenietung verlangt wird — durchschnittlich nur 
mit 70, mit Wassergas maschinell geschweißte Nähte dagegen mit mindestens 90 Prozent 
‚keit, der Festigkeit der verwendeten Bleche garantiert werden. Geschweißte Rohre gedachter Art 
en können daher gegen inneren Druck bei gleicher Wandstärke 20 Prozent mehr leisten als genietete 
Rohre, oder bei gleicher Leistungsfähigkeit um 20 Prozent leichter und entsprechend billiger sein. 
nn Die geschweißten Rohre haben vor den genieteten auch noch den Vorzug einer durchweg 
Mr glatten Innenfläche. Man hat zwar zur Beseitigung des nicht unwesentlichen Reibungswider- 
standes, den das durchfließende Wasser an den vorstehenden Nietköpfen findet, diese versenkt 
nn und damit eine glattere Innenfläche gewonnen, dadurch aber die dem Rost leichter zugänglichen 
Flächen vergrößert, denn es ist schwer erreichbar, bei den Nietlöchern ein Rostschutzmittel 
> anzuwenden, bevor eine Rostbildung sich einleiten konnte. Nahtlose geschweißte Rohre 
En sind von diesem Übelstande natürlich frei, und werden wir diese, gerade für Wasserleitungsrohre 
hochwichtige Frage des Rostschutzes im nachstehenden noch etwas näher behandeln. 
en Bei mindestens 22 Prozent Dehnung der verwendeten Bleche, aus denen geschweißte Rohre 
r hergestellt sind, können die Rohrleitungen durch äußere Anlässe wohl verbogen, aber kaum zer- 
ıffen- 5 Diese, die Widerstandsfähigkeit begünstigende Eigenschaft gestattet für ge- 
brochen werden. 
*) [1632]. 
 
	        
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