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Unter der Annahme, daß jede Bogenlampe 10 Glühlampen von je en Kilowatt in
der Stunde entspricht und daß die jährliche Brennstundenzahl 300 Stunden beträgt,
ergibt sich ein jährlicher Elektrizitätsverbrauch in Deutschland von
1666600. — ‚300 = 25 Millionen Kilowatt.
Der seit dem Jahre 1893 eingetretenen Konsumzunahme wird genügend Rech-
nung getragen sein, wenn man 30 Millionen Kilowatt für das Jahr als nur zur Be-
leuchtung verbraucht in Ansatz bringt. Demnach werden für den Kopf der Be-
völkerung rund 0,6 Kilowatt elektrischer Strom verbraucht.
Wenn man für je 100 Kerzen Leuchtkraft im Mittel aller vorhandenen Brenner
0,8 cbm Gas, 0,5 kg Petroleum oder 0,2 Kilowatt elektrischen Strom rechnet, so
ergibt sich die für den Kopf der Gesamtbevölkerung Deutschlands alljährlich erzeugte
Lichtmenge zu rund
2100 Kerzenstunden durch Gas,
3000 ; 5 Petroleum,
300 a „.. Blektrizität.
In den größeren Städten stellt sich der Vergleich etwas anders. Der Petroleum-
verbrauch läßt sich daselbst schwer feststellen. Zwischen Gas und Elektrizität lassen
sich die folgenden Vergleiche anstellen.
Nach Dr. Kallmann beträgt im Durchschnitt von sieben der größten elek-
trischen Zentralen Deutschlands der Jahresverbrauch etwa 2,0 Kilowatt für 1 Ein-
wohner. In der von der Vereinigung der Vertreter von Elektrizitätswerken ver-
öffentlichten Statistik für das Betriebsjahr 1894/95 finden sich in großen Städten,
wie Breslau, Kassel und Königsberg, Verbrauchszahlen von bezw. 1,37, 1,6 und
1,4 Kilowatt für den Kopf der Bevölkerung, und nur in einigen kleineren
Orten, Neuhaldensleben, Trarbach und Gera, finden sich die höchsten Verbrauchs-
zahlen von bezw. 5,6, 10,4 und 10,1 Kilowatt. In Berlin stellt sich nach anderen
Quellen der von den elektrischen Zentralen abgegebene Strom auf 3,8 Kilowatt für
den Einwohner.
Der Gasverbrauch für einen Einwohner bewegt sich in den größeren Städten
etwa zwischen 90 und 40 cbm für den Kopf und beträgt im Mittel aller in Deutsch-
land mit Gasanstalten versehenen Orte rund 40 cbm für den Kopf.
Ein Vergleich der installierten Flammenäquivalente stellt sich in den am
längsten mit elektrischen Zentralen versehenen Städten folgendermaßen:
| Gasil ammen an Prozentsatz
Stadt a7 cbm a = Kildwah 100 E
G : G
E
1. Berlin, städtische und englische Gasanstalten
ZUSAMTBERI El ee ae 1 270 000 342 800 26,9
2 Hamburg. 0 se van ee 467 740 82 480 17,6
CK a ee 177 210 39 300 27,9
A EeiDiie 0 en 223 310 61 110 27,4
FeNkunehen Az re 184 990 79 170 42,8
6: Breslau. Er Diener lan 144 480 45 920 31,8
2 Dusseldolt © a. 0 Me re 82 587 36 170 43,8
Bremen nr ee 83 034 34 890 42,1
GSCassal een r 27 829 8 374 30,1
102 -Kübeek rs 2 a a en ee 21 226 6 980 32,9
*) Zentrale, Einzelanlagen, Theater, Bahnhöfe,