Full text: Das Leuchtgas als Mittel zur Versorgung der Städte mit Licht, Kraft und Wärme (Band 4, 1. Heft)

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Prozentsatz schwankt etwa von 1—-30°% des Gesamtverbrauches. In den Jahres- 
abschlüssen der Gasanstalten wird der Gasverbrauch der Motoren oft gar nicht 
oder doch nur ungenau vom Gasverbrauche zum Kochen und Heizen abgetrennt, 
so daß es schwer ist, den Durchschnittsverbrauch aller vorhandenen Motoren zu 
ermitteln. 
Der monatliche Gasverbrauch der Motoren ist sehr gleichmäßig (vgl. die Tabelle 
in $ 21 und die graphische Darstellung ebendaselbst), und diese Gleichmäßigkeit 
wirkt sehr günstig auf die Gesamtverteilung des Gaskonsums ein. 
Der tägliche Gasverbrauch der Motoren ist an den Wochentagen erheblich 
stärker, als an den Sonn- und Festtagen. Der stündliche Gasverbrauch der Motoren 
erfährt in den Arbeitspausen zur Frühstücks- und Mittagszeit erhebliche Abschwä- 
chungen, indem die Motoren angehalten werden. In den Abendstunden erstreckt 
er sich auch in die Zeit des stärksten Leuchtgaskonsums, weil die Arbeitszeit in 
den Fabriken bis in die Abendstunden hineinreicht und oft auch noch zur Nacht- 
zeit gearbeitet wird. Bei Motoren, welche elektrische Beleuchtungsanlagen an- 
treiben, fällt der Gaskonsum sogar ganz in die Abendstunden, sofern nicht ungewöhn- 
lich große Akkumulatorenbatterieen mitbenutzt werden. 
Man betrachtet den Gaskonsum der Motoren als ein willkommenes Mittel zur 
Herbeiführung einer gleichmäßigeren Ausnutzung des Anlagekapitals der Gasanstalten 
und hat deswegen an vielen Orten Preisermäßigungen für diesen Gaskonsum ein- 
geführt. Die größere Gleichmäßigkeit des stündlichen Konsums fällt hierbei weniger 
ins Gewicht, als die gleichmäßigere Verteilung des Konsums über die verschiedenen 
Jahreszeiten; denn die stärkste stündliche Gasabgabe beeinflußt nur die Rohrdurch- 
messer für das Stadtrohrnetz und die Abmessungen des Stadtdruckregulators. Da- 
gegen ist die stärkste Tagesabgabe für die Größe des Gesamtanlagekapitals be- 
stimmend, und das Anlagekapital, welches wegen der kurzen Zeit des stärksten 
Winterbetriebes sehr hoch ausfällt, wird in der übrigen Zeit des Jahres nur teil- 
weise ausgenutzt, so daß jeder Beitrag zur Erzielung eines über das ganze Jahr 
gleichmäßiger verteilten Konsumes willkommen ist. 
S 35. Ermässigung des Gaspreises. 
Schon im Jahre 1862, als die Lenoirsche Gaskraftmaschine erschienen war, 
und später, im Jahre 1867, nachdem die Otto-Langensche atmosphärische Gas- 
kraftmaschine ihre ersten Erfolge auf der Pariser Weltausstellung errungen hatte, 
führte die Deutsche Kontinental-Gasgesellschaft auf ihren Gasanstalten Ermäßigungen 
für den Preis des zum Betrieb von Gasmotoren und zum Kochen und Heizen be- 
nutzten Gases ein. Später sind solche Gaspreisermäßigungen allgemeiner geworden, 
und man ist an manchen Orten damit recht weit gegangen. Im Königreich Preußen 
haben verschiedene königliche Regierungen, namentlich die königliche Regierung 
zu Düsseldorf im Jahre 1886, ihren Einfluß auf die Verwaltungen der städtischen 
Gasanstalten in dieser Richtung mit Erfolg geltend gemacht. Es möge hier eine 
kurze Aufstellung von Gaspreisen aus verschiedenen Städten und verschiedenen 
Jahren mit dem Bemerken Platz finden, daß die betreffenden Städte willkürlich 
ausgewählt sind. Die Preise von Leuchtgas und Motorengas sind nebeneinander- 
gestellt, so daß sich ein Ueberblick über den Beginn und das Fortschreiten der 
Preisermäßigung ergibt. 
  
  
  
 
	        
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