Full text: Das Leuchtgas als Mittel zur Versorgung der Städte mit Licht, Kraft und Wärme (Band 4, 1. Heft)

  
  
  
  
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Der Druck, unter dem im Stationsgasmesser die Gasproduktion gemessen wird, 
ist etwas höher als der jeweilige Gasbehälterdruck, bewegt sich also etwa zwischen 
den Grenzen von 80—220 mm Wassersäule. In den Gasmessern der Konsumenten 
herrscht höchstens der mittels des Stadtdruckregulators eingestellte Druck von 
20—70 mm, zuzüglich des durch verschiedene Höhenlage bedingten Druckunter- 
schiedes. Daher kann im Jahresmittel zwischen dem Drucke im Stationsgasmesser 
und demjenigen in den Gasmessern der Konsumenten wohl eine Differenz von 
ca. 50 mm Wassersäule auftreten. Dieser Druckdifferenz würde eine Volumenver- 
änderung des gemessenen Gases um ca. !/°o entsprechen. Dieselbe würde zur 
Verkleinerung des Gasverlustes beitragen. 
Die Temperatur des Gases im Stationsgasmesser und in den Gasmessern der 
Konsumenten unterliegt den Einflüssen des Wetters und der Wärme des Raumes, 
worin sich die betreffenden Gasmesser befinden. Demnach ergeben sich im Ver- 
laufe von Tagen und Wochen erhebliche Verschiedenheiten der Temperaturablesungen, 
und es ist äußerst schwierig, Durchschnittszahlen zu gewinnen, nach denen man die 
gemessenen Gasvolumina auf eine Normaltemperatur umrechnen könnte. Selbst bei 
ganz umfassenden Beobachtungen wird es praktisch nicht möglich sein, für jeden 
Monat oder für jedes Jahr diejenigen Durchschnittstemperaturen zu bestimmen, 
welche eine richtige Korrektur ergeben; denn die Einflüsse, welchen die Tempe- 
raturveränderungen unterworfen sind, gestalten sich nicht minder wechselvoll, als 
diejenigen, welche auf den Gaskonsum im einzelnen einwirken*). 
Nach Beobachtungen, welche auf mitteldeutschen Gasanstalten der Deutschen 
Kontinentalgasgesellschaft angestellt wurden, ergaben sich folgende Temperaturgrade: 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Monatliche Durchschnittstemperatur 
an 38 verschiedenen | an 50 verschiedenen 
i Gasmessern von Kon-| Gasmessern von Kon- 
Monat am Stationsgasmesser, sumenten der re der Gasan- 
im Grasstrome stalt D. stalt R. 
Lufttemperatur Lufttemperatur 
Anstalt D Anstalt E nn | im Freien | a, im Freien 
Grad C. Grad C. Grad C. Grad 6. | Grad % Grad C. 
Januar en 14,53 12,50 TI Ta Br 18 
Rebruar 2... ER 14,31 12,75 hr, 728.81 9,47 + 0,4 
März 2.22%. er 13,80 11,72 10,62 5,7 8,45 2,4 
Rune nes 18,80 13,50 15,035. 908 8,28 7,1 
Mar ee 17,50 14,04 15,35 18 :,,.0,.1498 11,5 
era N 21,50 17,30 18,30 | 14,07, 12.15,90 15,9 
a a 24,60 21,22 21,15. 18,8 19,06 16,8 
AUSUBL N oe. =; 22,42 18,38 18,84 17,8. |. 17,88 16,3 
Beplember: ....r. 0. r....; 18,16 14,40 15,60 18,6. 1 214,78 13,2 
Bkloper > u 0:2... 18,91 11,16 11,20 10,9. 21.108971 8,2 
November... 70.3 55; 11,71 12,33 97 2,9 222.10,86 2,60 
Dezember 2... 2235 13,67 12,50 8,5 Bo S,51 — 0,60 
Jahresdurchschnitt | 1,50 | 14,32 | 13,90 | 8,80 119: &| 1,67 
| | | 
f) Die Ungenauigkeiten im Gasverbrauche der Straßenlaternen 
und Tarifflammen. Der Gasverbrauch der Straßenlaternen und der Tarifflammen, 
sowie auch von Illuminationskörpern wird durch Multiplikation der Brennstundenzahl 
mit dem festgesetzten Normalverbrauche der betreffenden Flammen gefunden. Dabei 
*) Für englische Verhältnisse befinden sich nähere Angaben in: Journal of gaslighting 1896, 
Mai, 8. 1156. — Daselbst ist u. a. die Durchschnittstemperatur des Gases in den Gasmessern der 
Konsumenten um 2,8° C. höher, als die Lufttemperatur angegeben. 
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