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r) Bei Brauereien kann man mit einem Wasserverbrauch von mindestens 51
für 1 1 gebrautes Bier rechnen. Das Bürgerliche Brauhaus Brüx i. B. verbrauchte im Mittel
der letzten 5 Jahre ohne Kellerkühlung pro 1 hl Bier durchschnittlich 6691 Wasser. Die
Grenzwerte waren 499 und 749 Liter.
s) Gärtnereien verbrauchen in trockenen Zeiten (bei uns !/, des Jahres dauernd)
2—101 für l qm.
t) Gasthöfe verbrauchen mindestens 100—1301 für den Kopf und den Tag,
bei Vorhandensein zahlreicher Bäder sehr viel mehr.
u) Waschanstalten verbrauchen für je 100 kg Wäsche mindestens 4001
Wasser; kommt Bleicherei hinzu, so steigt der Verbrauch auf mindestens das Doppelte.
Eine Weißwäscherei in Brüx mit jährlich 3100 kg Wäsche braucht pro 100 kg Wäsche 4655 1
Wasser!
v) Badeanstalten. Für Wannenbäder mit Duschen braucht man 250 bis 500 1
pro Bad, je nach Ausstattung. Bei stark besuchten Schwimmbädern rechnet man mit einem
stündlichen Wasserverbrauch von 60—100 1 für 1 qm Schwimmbecken. Dazu kommt das
Wasser für das regelmäßige Füllen, das Sommers täglich, Winters zweimal in der Woche zu
erfolgen hat (vgl. unter 1 dieses Paragraphen).
Das städtische Kaiserbad in Brüx verbrauchte im 5jährigen Mittel (ohne 1911)
für 1 Dampfbad 534 (von 420 bis 700) 1
für 1 Wannen- bezw. Schwimmbad vou 740 bis 896 1
Wasser.
w) Bauarbeiten. Zum Vermauern von 1000 Ziegeln braucht man 750—850 1,
für 1 cbm Stampfbeton benötigt man bei den Mischungsverhältnissen:
1:2: 5.bis L:4:8 175:10 1:06:38
128—132 123 148 1
Wasser. Genaueren Aufschluß geben die Schriften über Mörtel- und Betonbereitung.
x) Eichämter brauchen für lcbm geeichter Holzgefäße etwa 1100 1 Wasser.
3. Öffentlicher Wasserverbrauch. Auch für die Größe des Wasserverbrauches
zu öffentlichen Zwecken hat man versucht, einheitliche Zahlen aufzustellen, und bis zu
einem gewissen Grade lassen sich solche Zahlen auch aus den von uns auf $. 126 und 143
gegebenen Tabellen entnehmen. Trotzdem ist es richtiger und zuverlässiger, auch den
Verbrauch für öffentliche Zwecke in seine Bestandteile zu zerlegen.
a) Kasernen und Truppenübungsplätze. Man rechnet
für 1 Mann und Tag 50],
für 1 Pferd und Tag 70];
doch genügen diese Zahlen nicht immer.
b) Krankenhäuser usw. Das neue Krankenhaus in Nürnberg braucht nach
dem Techn. Gemeindebl. II, 8. 227 für den Verpflegungstag 610 1 Wasser. Das Bezirkskran-
kenhaus Brüx mit moderner Einrichtung brauchte in den letzten 5 Jahren 56,6 bis 127,
im Mittel 84 1 Wasser pro Kopf und Tag. — Die Provinzialirrenanstalt Mesewitz benötigte
1905 bei 311 Kranken und 170 sonstigen Bewohnern für den Kopf und den Tag 265 1; man
kann bis 350 und weit darüber brauchen. Versorgungshäuser erfordern etwa 1501.
c) Sehulen brauchen für den Schüler und den Schultag allermindestens 2 Liter,
wenn sich nicht durch Brausebäder und Hofsprengungen ein größerer Betrag ergibt.
Bei den Brüxer Schulen bewegte sich der Wasserverbrauch pro Schüler und Schul-
tag in folgenden Grenzen:
Städt. Volksschule (42 Klosetts mit 20-minutlicher Spülung, Pissoir- Mel. Srenzwere
spülung alle 30 Minuten je von 7—5 Uhr) .„. 9,3 5,1—13,2
Städt. Bürgerschule (keine Spülklosetts, Pissoirspülung alle 60 Minuten) 3,5 1,6—7,3
Städt. Volksschule (wie eben). . . 1,4 1,0—2,2
Kommunal-Handelsschule (Bidveiklosetts ide 8 Titer: Wasskssen
Pissoispülung alle Stunden)... 2 nr. 0a Nein 5,8 4,2—7,6