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Gebiet von Süd nach Nord, also gerade senkrecht zu der natürlich anzunehmenden Rich- 
tung. Dieser Fall mahnt zu großer Vorsicht bezüglich apriori- 
scher Annahmen über die Richtung des Grund wassergefälles. 
Ein ganz besonders interessantes Beispiel der zeitweiligen Umkehr des Grundwasser- 
oefälles zeigt Fig. 69, entnommen aus den Vorarbeiten von Wahl für eine Grundwasser- 
versorgung von Trier. In dieser Figur bedeuten die punktierten Linien Grundwasser- 
  
  
  
  
  
  
  
Örundwassgrkurven bei hohem Moselstand. 
  
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horizontalen bei niederem Moselstand, die ausgezogenen Grundwasserkurven bei rasch 
ansteigender Mosel und es zeigt sich das Moselbett so durchlässig, daß bei anschwellender 
Mosel das Flußwasser von allen Seiten in den Untergrund eindringt und einen Grund- 
wassertrichter mit der Spitze im Punkt 4 bildet. 
Bei den hydrologischen Vorarbeiten auf dem Gebiet südlich der Stadt Köln bis 
zu dem Ort Wesseligni, welche im Jahr 1899 vorgenommen wurden, liefen alle Grund- 
wasserhorizontalen bei mittlerem Rheinpegelstand in westöstlicher Richtung. Die Grund- 
wasserströmung verlief also geradewegs von Süden nach Norden. Auf dieser Strecke 
bildet der Rhein einen weiten nach Osten ausladenden Bogen. Die Durchlässigkeit des 
Untergrundes zeigte sich als so bedeutend, daß bei rasch fallendem Rheinpegelstand sich 
die Strömungsrichtung des gesamten Grundwassers auf einem Gebiet von über 25 qkm 
von der Südnordrichtung in die Südwestnordrichtung umkehrte. 
Dienert berichtet,!) daß im Vannetal in der Umgebung von Paris ein oberer Grund- 
wasserstrom von Nordost nach Südwest, das tiefere Spaltenwasser dagegen von Nord 
nach Süd fließt. Ähnliche Erscheinungen will man auch schon in den Wasserschichten 
eines und desselben Bohrloches beobachtet haben und Keilhack spricht von einander 
entgegen gerichteten vertikalen Strömungen in einem Spaltensystem. 
!) Hydrolique agricole, Paris 1907.