Full text: Vorkenntnisse und Hilfswissenschaften, die Hydrologie, die Wassergewinnung (2,a)

  
  
   
  
  
   
   
   
   
  
   
    
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
Abweichend von diesen ersten Versuchen kann man nach Heim (Keilhack Grund- 
wasser- und Quellenkunde $. 447) in der Mittelschweiz ziemlich zuverlässig mit fol- 
genden Zahlen rechnen: 
Minutenliter bei 
pro Hektar Sammelfläche le Mm 
Aus Moe nn es 1 
Aus Moräne bei 100 cem Niederschlag. . . . .» . - ....- 4 
Aus Messne bil 150. Cem Niederschlag . . . 0. ...5% 
Aus Deckenschotter bei 100—120 cm Niederschlag . . . . - 6 
Au Klen 1 ei wien > 1 bis 2—5 
Aus Niederterrassen und kiesigem Talgrund . . . . . . . . 8-10 
Pro Hektar Sammelgebiet liefern die Quellen der Mittelschweiz als: 
Mindestertrag 1—6 Minutenliter 
Mittelertrag. 3—8 \ 
Höchstertrag 5—30 5 und mehr 
Weitere Zahlen finden sich in $ 43. 
nach Gestein und Länge 
der Durchsickerung. 
$ 51. Temperaturen des Grundwassers und der Quellen. 
Die folgenden Zeilen sollen lediglich beschreibend die Ursachen darlegen, welche 
die Temperaturen des Grundwassers und der Quellen beeinflussen, während der $ 63 
darüber Aufschluß geben wird, in welcher Weise Temperaturmessungen, namentlich 
bei hydrologischen Vorarbeiten, zur Ermittlung von hierbei wichtigen Zuständen ver- 
wendet werden. 
Die Temperaturen des Grundwassers und der Quellen werden beeinflußt: 
1. Von den klimatischen Verhältnissen, namentlich der Sonnenbestrahlung und 
den Niederschlägen, in Verbindung mit der Beschaffenheit des Bodens, insbesondere 
seiner Wärmekapazität und Wärmeleitungsfähigkeit. 
2. Von der örtlichen geothermischen Tiefenstufe. 
3. Von der Tiefe, in welche das Wasser auf seinem unterirdischen Lauf gedrungen 
ist oder in welcher es dauernd floß. 
4. Von der Zeitdauer, während deren sich das Wasser im Boden befand und von 
der Schnelligkeit, mit welcher es von seiner tiefsten Lage aus wieder an die Erdoberfläche 
emporgestiegen ist. 
Zu 1. Unter Klima versteht man nach Hanns Definition ‚‚die Gesamtheit der meteo- 
rologischen Erscheinungen, welche den mittleren Zustand der Atmosphäre an irgend 
einer Stelle der Erdoberfläche charakterisieren“. Dieser mittlere Zustand kann sich auf 
einen längeren oder kürzeren Zeitabschnitt beziehen und gerade kürzere Abschnitte (Jahres- 
zeiten) sind es oft, welche die Temperatur von Grundwasser und Quellen beeinflussen. 
Es können z. B. zwei Orte von gleicher mittlerer Jahrestemperatur sich wesentlich dadurch 
unterscheiden, daß in dem einen ein milder Winter und verhältnismäßig kühler Sommer, 
in dem anderen ein warmer Sommer, dagegen ein kalter Winter eintritt. 
So beträgt z. B. die mittlere Jahrestemperatur von Jakutsk in Sibirien —10° C., während 
die Sommertemperatur daselbst (im Juli) im Mittel + 20°C. beträgt; in der kurzen aber heißen 
Zeit des Sommers wird in dieser Gegend Getreide geerntet auf einem Boden, der schon in 
  
  
  
  
 
	        
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