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von 60 qm Fläche, für eine Beanspruchung von 100 cbm pro Tag und Quadratmeter,
Die Wasserverteilung erfolgt in der üblichen A. Thiemschen Weise. Die Fallhöhe des
Wassers beträgt 1—2,0 Meter bis zum Koks, der 2 bezw. 3 Meter hoch auf einem Rost
von Betonbalken aufgeschichtet ist.
Die Enteisenungsanlage des Wasserwerks für das bürgerliche Bräuhaus Pilsen
(Das Wasser 1913, 8. 257) besitzt Rieslerkammern aus Ziegeln, die im Kreuzverbande
mit 15 mm Fugenweite auf einem flachen Eisenrost ruhend eingeschichtet sind. Das
Wasser fällt aus einer Verteilungsrinne in durchlochte Rohre, welche es in feinen Strahlen
auf untergelegte Siebteller fallen lassen. Von letzteren regnet das Wasser auf die 2,3 m
hohe Rieslerpackung, indem die Siebteller aus durchlochtem Wellblech hergestellt sind.
Unter dem Riesler befindet sich ein Absitzbecken. Die Filter sind Kiessandfilter mit
1,5 m Filterschichthöhe, die Sandkorngröße nimmt von oben nach unten von 3 bis 5 mm
bis zur Schottergröße zu. Der normale Wasserstand dieser Filter ist 40 bis 70 cm.
Das Tiefengrundwasser der Stadt Hamburg enthält 2 Img Eisen, welches in einer
Enteisenungsanlage nachstehender Konstruktion entfernt wird: Das Rohwasser läuft
über Wellbleche auf eine Steinschicht, welche als Riesler wirkt, aber neuerdings zum Teil
herausgenommen wurde. Dann dringt das Wasser durch einen Kiesfilter, welches auf
verzinktem Kupfergewebe 80 cm hoch aufgebaut ist; hier wird der Eisengehalt auf 0,3 Img
heruntergebracht, die Laufzeit des Filters beträgt 4—5 Tage. Auf das erste Kiesfilter
folgt ein zweites in gleicher Höhe, mit viel längerer Laufzeit, in welchem der Eisengehalt
auf 0,05 bis 0,06 Img reduziert wird. Die Reinigung der Kiesfilter erfolgt durch Druck-
luft und Wasserrückspülung; zuerst wird das Wasser verwendet und wenn es oben aus
den Filtern austritt, wird Druckluft zugesetzt. Der Spülwasserbedarf ist nicht ganz
1%, der Gesamtwassermenge, die Spülung eines Filters dauert eine Stunde.
b) Vorklärbecken. In unmittelbarem Zusammenhang mit den Rieslern sind
die Vorklärbecken zu nennen, welche heute fast immer angeordnet werden und den Zweck
haben, die schon in der Belüftungsanlage ausgeschiedenen Eisenflocken abzufangen,
so daß der Filter weniger stark belastet wird. Wie groß ihre Wirkung sein kann, beweisen
die Zahlen von Kiel, wo sie 3/, bis 5/, des ausgeschiedenen Eisens zurückhielten. Hierzu
müssen sie natürlich groß genug sein, so daß keine unregelmäßigen und starken Wasser-
strömungen in ihnen entstehen können.
c) Die Filteranlage. Hierfür kommen sowohl Feinfilter als Schnellfilter und
nach dem Vorgang A. Thiems auch Grobfilter in Betracht. Wir brauchen uns hier nur
mit den letzteren zu beschäftigen, erwähnen aber als Beispiel von Schnell-Feinfiltern
diejenigen der neuen Enteisenungsanlage Hannover. Dort werden die in 8 Kammern
von je 150 qm untergebrachten Sandfilter im Mittel mit 20 cbm pro Tag und qm be-
schickt. Die Filter bestehen aus 50 cm Sand von 1—11; mm Korn, welcher auf einer
50 em starken Stützschicht ruht; diese setzt sich zusammen aus: 4 Lagen Kies von je
415—6 mm; 8—12 mm; 20 mm und 30—40 mm Korngröße. Der Reinwasser-
behälter hat bei 2,0 Meter Füllung 1000 cbm Nutz-Inhalt.
Als Beispiel eines A. Thiemschen Grobfilters führen wir dasjenige in der älteren
Braunschweiger Enteisenungsanlage an. Es besteht von oben nach unten gesehen aus
0,50 m Material von 10—12? mm Korn
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Diese Filterschicht ruht auf einer 0,5 m hohen Stützschicht, deren Korngröße
von 6 auf 50 mm zunimmt und ihrerseits auf Filtersohlsteinen ruht. Der Filterwider-