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ersten geschalteten Windkessel gepumpt wird. Mit diesem ist jeder der Feinfilterkessel durch
eine besondere Spülleitung verbunden. Es wird daher durch den Spülprozeß weder eine
nennenswerte Bewegung der Druckwassersäule erfolgen, noch ist es erforderlich, Wasser
aus dem Druckrohrstrang bezw. dem Hochbehälter zu Spülzwecken heranzuziehen.
Die Spülleitungen sind in einem gemeinsamen Behälter zusammengeführt, so daß das
Bedienungspersonal Gelegenheit hat, die Wirkung der Spülung an der Beschaffenheit
des austretenden Spülwassers zu beobachten.
Kontrolleinrichtungen sind durch 2 Manometertafeln geschaffen. Man kann jeder-
zeit den Druck vor und hinter den Apparaten ablesen. Zur Entnahme von Proben sind
die nötigen Vorkehrungen vorhanden.
Das Wasserwerk Lichtenberg-Berlin wird z. Z. nach dem System Battige und
Schöneich von 600 cbm Stundenleistung auf 1200 cbm erweitert.
g) System Deseniß & Jacobi. Die Firma!) verwendet sogenannte ‚„Bastard-
pumpen“, deren Kolben in konstantem Verhältnis mit der einen Seite Luft, mit der
andern Wasser pumpt. Die geschlossenen Filter sind mit aufbereitetem Kies gefüllt.
Die Reinigung erfolgt durch Rückspülung. Bei Bildung starker Inkrustationen kommt
noch Dampf zur Anwendung. Die Firma baut auch Anlagen, bei welchen das Reinwasser
aus dem Enteisener abgesaugt wird, sie hat überhaupt ihr System für die verschiedensten
Verwendungsarten passend ausgebildet.
h) Für das Wasserwerk Lokstedt wurde von David Grove-Berlin eine Enteisenungs-
anlage geliefert, bei welcher die Belüftung des Wassers im Vakuum) vor sich
geht (Gesundheitsingenieur 1913, Seite 457).
Die in die Saugleitung eingeschaltete Belüftungsanlage besteht aus einem teilweise
mit Kies gefüllten konischen Kessel, durch welchen das Wasser von unten nach oben
eintritt, und in welchem es mit Luft versetzt wird. Gleichzeitig wird aus diesem Kessel
überschüssige Luft und der Schwefelwasserstoffgehalt des Rohwassers abgesaugt. Auf
diese Weise soll verhindert werden, daß dem Wasser wie bei den Druckenteisenungsanlagen
ein Überschuß an Luft zugeführt werde. Die weitere Enteisenung des Wassers erfolgt
in geschlossenen Filterkesseln, in welchen sich der Druckverlust von 3 bis auf 8 m steigert.
Dies geschieht innerhalb von 3 bis 4 Tagen, entsprechend einer Menge von 2400 cbm
gereinisten Wassers. Der Wasserverbrauch ist 0,83% der Gesamtwassermenge.
i) Der Preßluftstab der Preßluftstabzuführungsgesellschaft m. b. H. in Berlin
ist eine Vorrichtung, aus welchem Preßluft in die Flüssigkeit, in welcher sie wirken soll,
ausströmt. Er soll auch zur Enteisenung von Wasser Verwendung finden. (Vgl. Prome-
theus 1907, Nr. 898).
$ 105, Entmanganung des Wassers,
1. Allgemeines. Erst im Jahre 1894 hat Proskauer festgestellt, daß Manganaus-
scheidungen in der Wasserversorgung zu Schädigungen Anlaß geben können. Man hatte
früher die Wässer meist gar nicht auf Mangan untersucht, wie dies auch bei dem bekannten
Breslauer Fall nicht geschehen war (vgl. Bd. I, S. 16).
!) In Hamburg.
2) Vgl. die Wehnersche Vakuumrieselung.