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durch nochmalige Filtration des Reinwassers in einem Sandfilter v
| (Vgl. auch Zeitschr. f. d. ges. Wasserwirtschaft IX. 1914. 8. 119.)
Mi Über die von H. Breda stammende Anlage von Falkenstein vgl. man den ein-
' gehenden Aufsatz im Journ. f. Gasbel. u. Wasserversorg. 1914 8. 793.
on geringer Schichthöhe.
d) Bei den Hamburger Vorklärbecken durchläuft das Rohwasser zunächst in
eisernen Platten angebrachte Siebe von 6 mm Lochweite. Im Winter ist das Sieb nicht
in Tätigkeit, weil es durch das Eis zu schnell versetzt sein würde. Das Eis ist auch der
Grund, warum die Pumpen gesteuerte Ventile haben, dies hat sich als absolut notwendig
herausgestellt.
Das Freihalten der Schöptstelle geschieht durch Rückwärtsspülen von Wasser.
Der Zusatz von schwefelsaurer Tonerde erfolgt so, daß zunächst in zwei Behältern
eine Lösung unbestimmter Konzentration hergestellt wird. Aus diesen Behältern läuft
die Lösung in zwei weitere Behälter,
in welchen mittels Areometer eine Fig. 64.
Lösung bestimmter Konzentration
gemacht wird, die Behälter sind aus
Eisen mit Zement verkleidet, der
leicht erneuert werden kann. Die
x Zugabe der schwefelsauren Tonerde-
“Um lösung erfolgt mit einer gelochten
Holzrinne, welche quer über dem
um Zuflußgerinne zu dem Abtließbecken
schaft liegt, vergleiche die Figur 64,
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Die Zusatzmenge an schwefel-
saurer Tonerde beträgt 40—50 9 pro cbm Wasser, jedoch nur in der wärmeren Jahres-
zeit bis zu einer Temperatur des Wassers von 4 Grad; ist die Temperatur des Wassers
tiefer (Mitte November bis etwa 1. März), so flockt die schwefelsaure Tonerde nicht ge-
nügend aus und gelangt bis auf die Filter. Auch stürmisches Wetter verzögert die
Ausflockung.
Hamburg besitzt vier ungleich große Ablagerungsbehälter von 350000 ebm Inhalt,
zu derem Durchlaufen das Wasser drei Tage braucht. Der erste Behälter wird zweimal.
der zweite einmal, der dritte und vierte je einhalbmal im Jahr gereinigt. Die Schmutz-
höhe beträgt dann im Mittel 30—40 cm. Die Entleerung, Reinigung und Füllung dauert.
8 Tage. Das Ablassen des Wassers erfolgt nach einem toten Elbearm und wird dann
mit ungereinigtem Wasser gespült; für das Ablassen des Wassers sind fahrbare Heber-
in Benutzung.
1914 Nach den Arbeiten des Hygienischen Instituts Hamburg (Gesundheitsingenieur 1911,
Salze 20. Juli) vermag die schwefelsaure Tonerde bis zu 25 bis 30% der organischen Substanz.
| auszuscheiden. In seinem Aufsatz über die Erfahrung zur Verwendung von schwefel-
saurer Tonerde für Vorklärungszwecke bei den Hamburger Elbwasserwerken!) kommt
Schröder zu den nachstehend kurz zusammengefaßten Ergebnissen.
Die Durchsichtigkeit des Wassers wird bedeutend höher, der gelbliche Schimmer
wird völlig beseitigt, der Gehalt an gelösten organischen Stoffen, sowie an suspendierten
organischen und anorganischen Stoffen wesentlich vermindert. Dazu kommt: Be-
deutende Zunahme der Durchsichtigkeit, gleiche Abnahme des Permanganatverbrauches,
wesentliche bakteriologische Verbesserung des Rohwassers und dadurch Erhöhung der
Betriebssicherheit des Werks. Die Verwendung des Klärmittels verursacht also eine
a
1) Journ. f. Gasbel. und Wasservers. 1913. Nr. 36,.37, 39.