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Bezüglich des Hausapparats der Westinghouse-Cooper-Hewitt Co. Ltd.!) weist
Erlwein auf die ungleichmäßigen mit ihm erzielten Erfolge hin. Wesentlich besser scheinen
sie bei dem für den Großbetrieb bestimmten Apparat der Westinghouse Gesellschaft
zu sein, welchen wir in Figur 83 wiedergeben.
Der Apparat besteht im Innern aus weiß emailliertem Eisen und liefert bis zu 125 cbm
sterilisiertes Wasser in der Stunde. Die 4 Lampen verbrauchten bei 200 Volt 3 Ampere.
Das Wasser tritt hier durch den Schie-
ber Sin einen mit Fußventil versehenen Fig. 83.
aufrechten Zylinder Z ein und gelangt fr E
von hier aus in einen mit Querwänden
versehenen halbzylinderförmigen Sterili- in
sationsraum R, in dessen Mitte die Lam- Ar,
pen ZL brennen. Die Querwände haben |
den Zweck, das Wasser kräftig umzu-
wälzen und es dreimal in dünner Schicht ne
nahe an den Quarzlampen vorbeizu- ei |
führen, wonach das Wasser den Apparat
bei E verläßt. Sollte plötzlich der Strom
ausbleiben, also die Sterilisationswir- yyggZA A GG Rh u
kung aussetzen, so fällt der Anker des 3 mM TR
Elektromagneten M und damit das
Ventil V nach unten und das von S zufließende Wasser kann nicht mehr nach R und
E gelangen.
Der vorstehend geschilderte Apparat hat die später genannten Ergebnisse in Mar-
seille gezeitigt.
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Die Firma Siemens & Halske baut für Hausanschlüsse einen Apparat, den Erlwein
wie folgt beschreibt: Eine Quarzlampe mit evakuiertem Quarzmantel brennt axial ange-
bracht als Unterwasserbrenner in einem zylindrischen Gefäß, in welches das Wasser tangential
einströmt und in mehrfachen Rotierungen dem Strahlungsbereich der Lampe ausgesetzt
wird. Das Wasser strömt aus einer trompetenförmig erweiterten Röhre ab, die dicht über dem
Leuchtrohr angebracht ist, so daß das Wasser beim Austritt aus dem Kasten nochmals in
dünner Schicht der energischen Bestrahlung ausgesetzt wird. Durch einen einzigen Handgriff
wird die Lampe gekippt, zum Brennen gebracht und gleichzeitig der Wasserhahn geöffnet.
Der Sterilisator hat automatisch wirkende Absperrvorrichtung. Stundenleistung: 1—1% ebm.
Versuche ergaben (vgl. Gg. Erlwein, Journ. f. Gasbeleuchtung und Wasservers. 1911,
Heft 39) bei klarem Wasser einen Verbrauch von 100 bis 200 Wattstunden pro cbm bei einer
Keimverminderung von 99 bis 100%, wenn der Keimgehalt des Rohwassers ca. 6000 bis
10000 Keime im Kubikzentimeter betrug.
Neuerungen auf diesem Gebiet sind erwähnt in das Wasser 1913, Nr. 8, z. B. die
beiden D. R. P. 250841 und 251320 zur Sicherung, daß alle Wasserteilchen den Strahlen
ausgesetzt sind, vgl. Wasser und Abwasser Bd. VI 8. 161 und 253215 sowie 254 382 zur
Durchmischung des Wassers.
Die Abbildung einer für die Stadt Amiens projektierten größeren Anlage findet sich
in der Zeitschr. des österr. Archit.- und Ing. Vereins 1912, S. 324.
Eine leicht ausführbare Kontrollprobe für die wirksame Menge an ultravioletten
Strahlen ist von der D. U V. Soci&t6 eingeführt. Dabei wird Silbernitratpapier oder
Kodaksoliopapier in einem kleinen, mit einer Zahlenskala versehenen Strahlungsmesser
eine bestimmte Zeit lang den ultravioletten Strahlen ausgesetzt. Je nach dem Schwärze-
grad der verschiedenen Skalenteile ist die Menge der ausgesandten ultravioletten Strahlen
1) Elektrotechn. Zeitschr. 1910, 29. September.