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An dieser Stelle sei noch der wichtigen Förderung gedacht, daß die Erweite-
rung der Betriebsanlage innerhalb angemessener Grenzen (oft gegeben durch
die Ergiebigkeit des Fassungsgebiets) möglich sein muß.
d) Die Nähe von Straßen und Eisenbahnen, sowie von Ortschaften
ist von Wichtigkeit wegen der Zufuhr der Materialien (Kohlen, Öl), sowie wegen der Unter-
bringung bezw. Lebensmittelversorgung des Personals. |
Im übrigen werden vergleichende Berechnungen der Bau- und Betriebskosten,
sowie die Sicherheit und Bequemlichkeit des Betriebs den Ausschlag geben. Die Lösung
gestattet oft mehrere Varianten, unter welchen die ‚beste nur auf Grund eingehender
Erwägungen und vergleichender Rechnungen zu finden ist; nachträgliche Ver-
besserungen sind in der Regel ausgeschlossen.
B. Einriehtung der Pumpwerke.
1. Allgemeines. Zwischen der Wahl der Wasserhebemaschinen und den zu diesen
gehörigen Gebäuden besteht ein gewisses Gegenseitigkeitsverhältnis: man kann bei teurem
Bauplatze, schwieriger Fundation oder anderen Erschwernissen, welche auf eine mög-
lichste Reduktion der Baufläche drängen, kostspielige Maschinen wählen, aber die
Herstellung auf engem Raume ermöglichen und wird umgekehrt, bei reichlich zugemesse-
nem Bauplatz und gutem Baugrunde lieber größere Gebäude errichten und sich einer
billigeren, eventl. auch im Betriebe mehr Sicherheit und in der Unterhaltung weniger
Schwierigkeit bietenden Maschinenanlage zuwenden.
In allen Fällen ist unerläßlich, daß alle Räumlichkeiten der Anlagen gut beleuch-
tet, gut gelüftet, heizbar und trocken seien. Ferner müssen in denselben alle
Vorkehrungen getroffen sein, damit ‘das Bedienungspersonal die einzelnen Teile der
Anlage bequem erreichen, gut übersehen und leicht warten kann. Hierauf verwendete
Ausgaben werden reichlich ersetzt durch die bei guter Wartung ermöglichten Ersparnisse
im Betrieb, und durch die erhöhte Betriebssicherheit, diesem überaus wichtigen Faktor
auf dem ganzen Gebiet der Wasserversorgung.
Mit Rücksicht auf spätere Erweiterung der Anlagen wird man bei den Pumpwerks-
gebäuden etwas weiter gehen als bei den Maschinen oder beispielsweise einer Grund-
wasserfassung. Es genügt jedoch in der Regel, wenn außer den für den ersten Ausbau
erforderlichen Maschinen (einschließlich der Reserven) noch Platz für 1 bis 2 Maschinen-
aggregate und Kessel vorhanden ist.
2, Zur Grundrißausbildung der Pumpwerke werden wir unter Nummer 7 dieses
Paragraphen einige Beispiele geben. Die maßgebenden Gesichtspunkte lassen sich in
folgenden Sätzen zusammenfassen.
a) Die Anlage sei möglichst übersichtlich und die einzelnen Räume sollen so zu-
einander liegen, wie es für den Betrieb am bequemsten ist.
b) Der Kohlenschuppen soll so zum Maschinenhaus liegen, daß die Transport-
weite der Kohlen möglichst gering ist und man sie unter Dach vom Kohlenschuppen nach
den Kesseln bringen kann.
c) Die Wasch- und Aborträume sollen dem Kessel- und Maschinenhaus mög-
lichst unmittelbar angelagert sein. Bei Grundwasserfassungen wird man jene Anlagen
gerne auf der stromabwärtigen Seite der Anlage unterbringen.
d) Die Dampfleitungen sollen möglichst kurz sein; Schornsteine sollten, wenn
möglich, so stehen, daß der Rauch bei der vorherrschenden Windrichtung von der Anlage
weg geweht wird.