Full text: Verbesserung der Wasserbeschaffenheit. Hebung des Wassers. Aufbewahrung des Wassers. Leitung und Verteilung des Wassers. Literaturverzeichnis (2,b)

  
  
  
  
  
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Da Dampfstrahlpumpen, Pulsometer, Membranpumpen usw. wegen der bei ihrem 
Betriebe veranlaßten Wassererwärmung mit Vorteil nur bei Eisenbahnwasserstationen, 
Badereservoiren, Waschanstalten oder zu vorübergehender Wasserhebung benutzt 
werden, so kommen sie kaum jemals als Wasserhebemaschinen für städtische Versorgung 
in Betracht. 
Maschinen ohne Schwungrad hatten früher die Nachteile hohen Dampfverbrauchs 
und unsicherer Hubbegrenzung, doch sind diese in neuerer Zeit behoben worden. Außer- 
dem gestatten besonders die Zweizylinderhubmaschinen nach Bedürfnis und dann mit 
einer relativ geringeren Dampfmenge außer ihrer zulässig größten und normalen eine 
beliebig langsamere Gangart. Auch besitzen sie den Vorzug, auf ganz leichte Fundamente 
gesetzt und — da bei ihrem Betriebe ein sogen. toter Punkt nicht vorkommt — auch 
von entferntem Standpunkte aus reguliert werden zu können. Da sie überdies sehr 
kompendiös sind, kann ihre Verwendung inbesonderen Fällen (z. B. als Brun- 
nenpumpen, bei beschränktem Raum für das Maschinenhaus, schlechtem Baugrunde 
usw.) sehr wohl am Platze sein; vgl. z. B. die Anlage von Erlenstegen bei 
Nürnberg. 
Die Vorteile der Schwungradmaschinen sind bekannt: genaue Hubbegrenzung, 
sichere Steuerung, weitgehende Ausnutzung der Dampfkraft. Als Nachteile werden auf- 
geführt: das große Gewicht der Schwungmassen nebst Zubehör, der größere Raumbedarf 
der Maschinenanlage und die teureren Fundamente. 
Da die Betriebskosten eines Wasserhebewerkes fast ohne Ausnahme für den ge- 
samten Jahresaufwand (der aus Verzinsung und Amortisation des Anlagekapitals zu- 
züglich der Betriebskosten entsteht) ausschlaggebend sind, sollte jeder Arbeitsverlust 
möglichst vermieden und deshalb die Frage nach unmittelbarer Kraftübertra- 
sungvom Motor auf dieHebemaschinevorallemin Erwägung gezogen 
werden. Die Möglichkeit dieser Anordnung ist heute durch vielfache Formen gegeben. 
Besondere Fortschritte brachte der Zentrifugalpumpenbau, namentlich in seiner neuesten 
Entwicklung durch die mittels Dampfturbinen angetriebenen Hochdruckzentrifugal- 
pumpen, die sogenannten Turbopumpen. Allgemein ermöglicht die direkte Kupp- 
lung von Antriebsmotor und Pumpe eine wesentliche Raumersparnis, selbst gegen- 
über der Zahnradübertragung, welche ihres fast immer mit der Zeit auftretenden wider- 
wärtigen Geräuschs wegen so wenig als möglich verwendet werden sollte. Bei direkter 
Übertragung ist besonders wichtig eine starre Verbindung zwischen Pumpe und Maschine. 
Die Triebwerks- und Gegenkräfte sollen im Maschinengerüst aufgenommen werden. 
Das Fundament soll keine Kräfte aus der Maschine aufnehmen müssen (Riedler). 
Ganz besondere Vorteile bietet die unmittelbare Kraftübertragung, wenn die 
gemeinsamen Achsen von Dampfmaschinenkolben und Pumpenkolben in einer Hori- 
zontalen liegen, weil sich damit eine von allen Seiten leicht zugängliche, ausbalancierte 
und übersichtliche Gesamtanlage herstellen läßt; diese Disposition wird denn auch 
vorzugsweise angestrebt. Sie ist jedoch nur dann möglich, wenn die manometrische 
Saughöhe unter 7 bis 8 Meter bleibt. 
Neben der unmittelbaren Kraftübertragung in horizontaler oder vertikaler gemein- 
schaftlicher Achsenlinie gibt es eine große Zahl aller möglichen mittelbaren Übertragungs- 
methoden: durch Balanciers, Rädervorgelege, Riementrieb, Kunstkreuze und Kniehebel 
usw. Es ist nicht möglich, an dieser Stelle alle diese Anordnungen zu besprechen; 
einzelne derselben werden wir später vorführen. Hier sei nur bemerkt, daß es unberechtigt 
wäre, die eine oder die andere dieser Übertragungsmethoden a priori zu verwerfen. Nicht 
einmal in dem Falle, in welchem zunächst alle Vorbedingungen für eine horizontale unmittel- 
bar gekuppelte Disposition erfüllt sind, wird diese Lösung unter allen Umständen passen. 
 
	        
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