von einer und derselben Fabrik bei verschiedenen Modellen verschiedene Überlastungs-
möglichkeiten berücksichtigt werden müssen, so empfiehlt es sich von Fall zu Fall bei
den Werken anzufragen. Dadurch wird Klarheit geschaffen über die Frage, ob man im
einzelnen Fall einen Motor mit größerer „Dauerleistung‘‘ wählen muß, als der Normal-
leistung entspricht.
Eine Verringerung der Tourenzahl ist bis zu 10% ohne weiteres möglich, weitere
Verringerungen lassen sich durch Verwendung besonderer Regulatoren erreichen, ohne
daß die Zündung ausbleibt und die Wirtschaftlichkeit des Betriebs praktisch stark be-
einträchtigt wird. Bei geringerer als der normalen Belastung sinkt auch der absolute
Brennstoffverbrauch, jedoch langsamer als die Belastung, so daß der spezifische
Brennstoffverbrauch steigt.
Als Vorzug der Auspuffdampfmaschine möge die Verwendung des Abdampfs er-
wähnt werden und ihre Fähigkeit, starken Schwankungen im Kraftbedarf zu folgen.
8. Für städtische Pumpwerke ergeben sich aus der Verwendung speziell von
Leuchtgasmethoden unter Umständen wirtschaftliche Vorteile, indem die städtische
Gasanstalt besser ausgenutzt und ihre Produktion im Jahresdurchschnitt eine gleich-
mäßigere wird. Allerdings ist der Gasverbrauch der Wasserwerke im Verhältnis zum
Gesamtgasverbrauch der Städte ein sehr geringer. Er betrug für bestimmte Zeiträume
nach Ermittlungen der Firma Gebr. Körting: 1. im Sommer am Tag des größten Wasser-
verbrauchs, 2. im Winter am Tag des kleinsten Wasserverbrauchs, 3. im Jahresdurch-
schnitt in Prozenten:
1 2 3
Durlach 23,0 1.32 5,5
Quedlinburg 19.4 0,68 2,2
Sagan 26,3 1,6 4,9
Rüdesheim Ad ll (03
Vegesack 20,6 0,64 3,6
Neu-Ruppin 18,8 1,5 4,3
Der Vorteil des Gaswasserwerks springt in die Augen: im Winter. bei ohnehin großem
Gasverbrauch geringe Mehrbelastung, im Sommer das umgekehrte Bild, also eine Er-
leichterung der Betriebsverhältnisse im Gaswerk und eine mittlere jährliche Produktions-
steigerung von 4 bis 7 Prozent.
All diese Umstände machen es begreiflich, daß die Verbrennungsmotoren sich großer
Beliebtheit in Pumpenbetrieben erfreuen und vielerorts die Dampfmaschinen verdrängt
haben.
B. Sauggasanlagen. Von der Verfügbarkeit von Leuchtgas ist man unabhängig
geworden durch die Generatoranlagen, in welchen Gas erzeugt und (heute ausschließlich)
durch die Motoren herangesaugt wird. Die Erzeugung geschieht, indem man ein Gemisch
von Luft und Dampf durch eine Schicht glühender Kohlen schickt. Infolge der Saug-
wirkung durch den Motor wird jeweils nur so viel Gas erzeugt, als der Motor braucht,
und das Gas steht in den Leitungen unter geringerem als dem Atmosphärendruck, so daß
es kein Bestreben hat, aus Lecks der Leitungen auszutreten.
Bei den Sauggeneratorgasanlagen erhält man ein Gas, welches je nach dem Aus-
gangsmaterial mehr oder weniger Bitumen enthält. Daß dieses eine Verschmutzung
der Leitungen und des Maschineninnern bewirken würde, so muß es durch besondere
Reinigungsanlagen ausgeschieden werden.
Lueger-Weyrauch, Wasserversorgung I. 2. Aufl.
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